Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Laufen an der Hand

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

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Frage: Laufen an der Hand

Nuraj

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Sehr geehrte Frau Windisch Unser Sohn ist 15 Monate alt und läuft seit ca. 3 Monaten sich an unserem Händen festhaltend. Vor etwa 3 Wochen hat er angefangen alleine (also ohne unsere Hand zu halten) zu laufen und lief schon recht sicher in unserer Wohnung von Zimmer zu Zimmer. Seit ca. zwei Wochen traut er sich allerdings gar nicht mehr alleine zu laufen und hat richtiggehend Angst das Sofa loszulassen, wenn wir es mal versuchen.... Er verlangt dann energisch unsere Hand. Wenn man ihm aber jeweils ein Spielzeug in die Hände gibt, läuft er wieder ein paar Schritte alleine, merkt es dann aber recht schnell und kommt zurück in unsere Arme. Er ist auch schon hin und wieder hingefallen, aber meines Erachtens nix derart Schlimmes, dass seine Angst erklären könnte... Was bedeutet dieser "Rückschritt" und wie lange dauert diese Phase noch an? Wie können wir ihn dabei unterstützen wieder Mut zu fassen? Vielen Dank für Ihre Hilfe!


Kristin Windisch

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Hallo, wie lange diese Phase bei ihrem Kind anhält, kann zuvor keiner einschätzen. Mit zunehmender Sicherheit vom Gleichgewicht und der anhaltenden Erfahrung auch alleine Schritte ohne hinfallen zu meistern, wird ihr Kind sich dem freien Laufen immer öfter stellen. Das bedeutet aber auch, immer wieder motivieren zum selber laufen und nicht ausschließlich an der Elternhand. Und wenn es nur ein paar Schritte vom Sofa Richtung Eltern sind, die allein gemeistert werden und dann freudig und kuschelnd reagiert wird. Und wenn es mit Gegenständen in der Hand besser klappt, dann auch darauf zurückgreifen. Vielleicht dürfen ja mal alle Kuscheltiere oder andere beliebte Gegenstände (die keine Verletzungsgefahr der Kinderhand ermöglichen, falls es doch mal Richtung Boden geht) auf dem Sofa Platz nehmen und dann zu einem Wäschekorb o.ä.gebracht werden, also spielerisch angehen. Oder von Mama etwas zum Papa hinbringen ohne Festhaltemöglichkeiten in der Nähe. Barfuß oder mit Stoppersocken bekommt der Fuß ausreichend Spürinformationen und Halt fürs Laufen. Falls der Laufversuch mit Hinfallen endet, sollte kein erschrockener Ausruf folgen, sondern erstmal die Reaktion des Kindes abgewartet werden. Auch ein Lauflernwagen zum vor sich herschieben (keine zum innen reinstellen) kann hilfreich sein. Alles Gute wünscht Kristin Windisch


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