FeBoe
Menue Rund ums Baby und die ersten Kinderjahre. Expertenforen Experten Elternforen Foren Logout abmelden Suchen Rund um die Erziehung ... Rund um die Erziehung ... Startseite Rund um die Erziehung Wie kann ich meinem Kind helfen? zurück zurück von FeBoe am 23.09.21, 11:23 Uhr Wie kann ich meinem Kind helfen? Hallo Mein Sohn ist 8 Jahre alt und geht in die zweite Klasse. Seit er klein war, zeigt mein Sohn, dass er keine Frustrationstoleranz hat. Kindergartenerzieher haben mich bereits alarmiert, Therapie angezeigt. Sie sagten, er habe keine Initiative, und als er Schwierigkeiten hatte, gab er bereits auf. Jetzt sehe ich, dass er es vermeidet, mit seinen Freunden zu spielen, wenn die Möglichkeit besteht, zu verlieren. Zum Beispiel: Fußball, Mensch ärgere Dich nicht. Er macht Leichtathletik und dort sehe ich, wie er vorgibt zu fallen, wenn er nicht so schnell laufen kann wie seine Teamkollegen. Und selbst seine Freunde wollen aufgrund dieser Verhaltensweisen nicht mit ihm im Leichtathletikunterricht sein. Der Judolehrer kam, um mit mir zu sprechen, weil er eine Übung nicht machen konnte. Dann warf er sich auf den Boden und fing an zu weinen. Danach wollten seine Judokollegen nicht mehr mit ihm trainieren. Ich sage ihm, er kann laufen oder schwimmen. Er sagt mir, dass es nicht so gut ist. Und ich sage ihm, dass wir trainieren können, damit er besser wird. Und er will nicht. Meine Muttersprache ist nicht Deutsch. Er weigert sich zu sprechen. Ich versuche es ihm beizubring
Guten Tag, wenn Ihr Sohn Frustrationen noch nicht gut erträgt, kann das daran liegen, dass er noch nicht genügend Selbstwertgefühl hat. Möglicherweise hat er ja eine realistische Einschätzung seiner sportlichen Leistungen und er erträgt es nicht, nicht der Beste zu sein. Da hilft es wenig ihm das auszureden. Wenn Ihr Sohn genügend Selbstwertgefühl entwickeln wird, kann er gelassener damit umgehen, wenn er bei einer Tätigkeit nicht so gut ist. Sie können ihm helfen dieses Selbstwertgefühl zu bekommen. Ihr Sohn braucht unbedingt die Erfahrung, dass er für Sie immer gut und genau richtig ist, egal wie er ist oder was er macht. Dieses Gefühl des bedingungslosen Angenommenseins wird Ihrem Sohn zu einem guten inneren Bild von sich selbst verhelfen. Dann kann auch er sich annehmen, wie er ist - mit allen Unvollkommenheiten und auch wenn er im Sport nur im Mittelfeld liegen sollte. Es geht also nicht darum, dass Ihr Sohn besser beim Laufen wird, sondern dass Sie das nicht von ihm erwarten, damit er Ihre Anerkennung bekommt. Sollten Sie den Eindruck haben, dass die Schwierigkeiten Ihres Sohnes sich - vor allem in der Schule - ausweiten, können Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das geht bei Erziehungsberatungsstellen oder Kindertherapeuten. Es ist sehr verständlich, dass Ihr Sohn sich zur Zeit weigert, Ihre Muttersprache zu lernen. In diesem Alter entscheiden sich Kinder häufig für die Mehrheitssprache. Sie wollen sein und sprechen wie alle anderen Kinder. Das hilft ihnen bei der Integration. Gerade wenn Ihr Sohn ohnehin schon Ablehnung erfährt, kann ich gut nachvollziehen, dass er das bei anderen Themen vermeiden möchte. Wenn Sie konsequent von Anfang an Ihre Muttersprache mit ihm gesprochen haben, hat er mit Sicherheit einen guten passiven Wortschatz, auf den er später zurückgreifen kann. Außerdem mögen Kinder es häufig nicht, wenn Sie ihre Eltern in der Lehrerrolle erleben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes