Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Was kann ich machen wenn unsere Tochter anderen Kindern weh tut?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Was kann ich machen wenn unsere Tochter anderen Kindern weh tut?

bridget

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unsere Tochter (2 Jahre, 4 Monate) alt, pitscht, beißt,schbst, haut auch ab u. zu uns als Familienmitglieder aber auch andere Kinder (zumeist jüngere). Sie hat das beißen bereits m. 8 Monaten angefangen u.es gab dann immer Phasen wo es weg war u. Phasen, wo es wieder aufgetreten ist.Nun ist es aber sehr stark geworden, ich brauche Rat u.ein paar konkrete Handlungstipps. Sie macht es in Situationen, wo wir mit ihr kuscheln, plötzlich aus dem Nichts (es geht ganz schnell wenn man Quatsch macht mit ihr-es kippt dann nach ein paar Min.schon). Sie macht es, wenn sie etwas nicht bekommt u. eben in untersch.Situationen m. anderen Kindern. Herr Dr. Post, ich habe bereits im Suchlauf über Induktion gelesen, aber auch das übertriebene Weinen (früher schimpfen, erklären) von uns hat nichts gebracht. Manchmal haut sie sogar dann nochmal zu. Manchmal streichelt sie uns aber auch. Was mache ich ganz konkret wenn sie a.) anderen Kindern weh tut oder B) uns? Danke bridget


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: Induktion Hallo, Sie dürfen nicht übersehen, dass Ihre Tochter mit ihren gut 2 Jahren erst ganz am Anfang all dieser Prozesse steht. Der gewünschte Erfolg wird also noch etwas auf sich warten lassen. Offensichtlich besitzt Ihre Tochter eine gewissen Veranlagung zu aggressivem Verhalten. Gewöhnlich dient sie dazu, die Trotzaktionen zu verstärken und den Selbstbehauptungsdrang zu unterstützen. Mit ihr genetisch vergesellschaftet sind "vorzeitliche" Verhaltensweisen wie Beißen, Spucken oder Treten. Diese tauchen also immer wieder auf, obwohl sie längst nicht mehr zum Verhaltenspektrum des evolutorisch modernen Menschen passen. Solange die Empathie sich noch nicht ihren Platz im Gehirn erobert hat, solange brechen diese Verhaltensweisen immer wieder durch und das auch in unerwarteten Zusammenhängen. Aggression ist ein Trieb, der sozial schwer zu steuern ist, solange die Vernunft noch keinen Zugang zum Gehirn hat. Einstweilen können Sie sich demzufolge nur selbst schützen, intensiv und eindringlich ermahen, im Einzelfall auch einmal schimpfen. Bei Angriffen auf andere Kinder verfährt man am besten genauso, wobei hier immer auf das Leid des anderen Kindes erklärend aufmerksam gemacht werden muss. Das fruchtet mit der Zeit, aber Sie brauchen schon etwas Geduld. Immerhin muss das Kind lernen, triebhafte Verhaltensweisen unter Kontrolle zu bekommen. Viele Grüße


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