Frage: Wahrnehmungsstörung?

Sehr geehrter Dr. Posth, meine Tochter ist 3 3/4 Jahre alt. Sie hat einen guten Wortschatz, nuschelt allerdings. Motorisch hinkt sie leicht hinterher. Bisher wurde sie von einer Tagesmutter betreut, soll ab September in den Kiga. Ausserdem erhält sie seit April Frühförderung. Nun meine Frage. Sie hat grosse Probleme, zu viele Reize zu verarbeiten. Lautes Kinderschreien oder Abweichungen von der Tagesroutine haben zur Folge, dass Leonie zu Hause Sachen aus Regalen reisst, selbst spitze Schreie ausstösst oder mich oder den Papa haut. Wenn die Tage einigermassen ruhig ablaufen, ist sie ein liebes und ruhiges Kind. Nun wurde ich immer häufiger auf "Wahrnehmungsstörungen" angesprochen. Ich tendiere eigentlich dazu, mein Kind nicht als "krank" anzusehen. Ich zögere deswegen auch, sie nicht in einem Spezialzentrum vorzustellen. Was halten Sie davon? Kann ich selbst denn meine Tochter noch irgendwie unterstützen, mit Stress besser klar zu kommen? Vielen Dank, Svenja

Mitglied inaktiv - 21.07.2008, 08:20



Antwort auf: Wahrnehmungsstörung?

Liebe Svenja, der Begriff Wahrnehmungsstörung wird gerne verwandt für Verhaltenauffäligkeiten bei Kindern, wenn sich keine einfache Erklärung anbietet. Zu fragen ist immer, welche Wahrnehmung eigentlich gemeint ist. Nervosität bei Kindern und Intoleranz gegenüber großer Unruhe und extremer Lautstärke ist viel verbreiteter als man gemeinhin annimmt. Das bedeutet jedoch nicht, dass derart "empfindliche" Kinder sich selbst ganz anders verhielten. Versuchen Sie zunächst einmal mit dem Frühförderzentrum in dieser Hinsicht auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Dort können Sie -in der Regel- auch Hilfen bei der Erziehung erhalten. Sie können mir aber auch gerne wieder schreiben, wenn Sie nicht weiter wissen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.07.2008



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