Mein Sohn wird 21 M. alt sein, wenn sein Geschwisterchen kommt. Er ist ein sehr anhängliches Kind und weint, wenn ich ein fremdes Baby auf den Arm nehme. Wenn mein Mann zu Hause ist, bin ich abgemeldet und er folgt meinem Mann auf Schritt und Tritt. Mein Mann hat sich immer schon abends (1Std.) und am Wochenende viel um ihn gekümmert (Wickeln, ins Bett bringen, spielen). Wir haben keine Familie in der Nähe. Wenn das neue Kind ca. 3 Monate sein wird, wird mein Sohn wahrscheinlich den Kindergarten besuchen.
Wie können wir ihn am Besten auf das Geschwisterchen vorbereiten (jetzt ist er fast 18 M.) ? Bringt es etwas ihm den Umgang mit einem Baby anhand einer Puppe zu demonstrieren ? Ist der Abstand Ankunft Kind und Kindergartenbeginn zu kurz ? Ist das eigentlich normal in der Loslösungsphase, dass ich mittlerweile seit einem halben Jahr fast völlig abgemeldet bin, wenn der Papa zu Hause ist (in seltenen Fällen schimpft er schon, wenn ich die Wohnung verlasse)?
Vielen Dank im Voraus.Ille
Mitglied inaktiv - 06.03.2006, 14:37
Antwort auf:
Vorbereitung auf Geschwisterchen und Loslösung
Hallo, Loslösungphase bedeutet, daß sich das Kind ein starkes Vorbild sucht, um auf seine Selbständigkeit zuzusteuern. Da steht der Vater ganz im Zentrum. Es ist also ganz natürlich , daß Ihr Sohn sich so verhält. Mit 2 Jahren in den Ki-ga ist früh und wenn gerade auch noch ein Geschwisterchen zur Welt gekommen ist, dann ist der Übergang in die Fremdbetreuung doppelt schwierig. Es wäre zu überdenken, ob der von Ihnen angestrebte Zeitpunkt besonders günstig ist.
Auf die Ankunft eines Geschwisterchens hin arbeiten, hat seine Grenzen. Ein Kind weiß nicht, was auf es zukommt, es sein denn , es geschieht zum wiederholten Male. Aber Sie können und sollten Ihren Sohn in alles mit einbeziehen, was für den Familienzuwachs angeschafft werden muß, oder in der Wohnung verändert. Ist das Baby dann da, ist der Vater noch wichtiger als bisher, denn jetzt muß er wenigstens vorübergehend auch noch Eigenschaften der primären Bindung (Sie fallen ja zum großen Teil aus) übernehmen. Der Vater hat also dann doppelte Funktion. Also Ihr Mann sollte sich vor allem vorbereiten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.03.2006