Sonnenblume1984
Hallo Herr Dr. Nohr, meine Tochter, fast 5 J.,ist seit 1 Woche total verändert/verängstlich. Sie hat mit der Kita einen Ausflug ins Planetarium gemacht. Dort wurde ein Film gezeigt.Die Kinder mussten 3D Brillen aufsetzen, dadurch wirkte es echt. In dem Film gab es ein Gewitter und ein Hai ist gegen eine Scheibe geschwommen, die dann gerissen ist und das Wasser lief raus und es wurde dann plötzlich dunkel.Wurde mir auch von der Erzieherin erzählt. Meine Tochter hat dann geweint und sie wurde raus genommen.Andere Kinder haben auch geweint oder sich gegruselt.Nun ist sie seitdem komplett verändert. Gerade zum Abend hin. Liegt nur auf der Couch und traut sich nicht in ihr Zimmer oder generell zu spielen. Sie ist komplett in sich gekehrt. Sonst war sie eher laut und sehr aktiv. Sie meint jetzt immer das sie Angst vor einem Tiger hätte?! Die Fenster sollen nicht auf, weil Räuber reinkommen würden. Heute nacht konnte sie ab 3h auch nicht mehr schlafen. Sie sagt, dass sie Albträume hätte und Tiger würden kommen. Ich mache mir jetzt große Sorgen. Habe mit ihr gesprochen, ob sonst irgendetwas vorgefallen wäre, sie meint nein. In die Kita geht sie weiterhin gerne. Wie kann ich ihr die Angst nehmen? Oder könnte was ganz anderes dahinter stecken? Sie ist sonst ein sehr mutiges Kind, allerdings sehr schüchtern gegenüber Fremden oder Neuem. Ich danke Ihnen für Ihre Antwort und Mühen. Lg
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, die beschriebene Filmerfahrung reicht m.E. völlig aus, um ein 5j. Kind so zu veränstigen. (Ich weiß nicht wie das vorbereitet war und finde es zumindest grenzwertig). Diese sehr realistische Gefahrensituation (3D) ist für ein KK nur sehr schwer zu integrieren. Vor allem kann sie, in der Annahme des Kindes, jederzeit wieder auftreten. Deshalb die ganzen Vorkehrungen und Wünsche nach geschlossenen Fenstern usw.. Das kann man auch nicht wegreden oder löschen, sondern es braucht Zeit, um ausreichend zu verblassen. Helfen können Sie ihr, in dem Sie diese Sicherheitswünsche erstmal ohne negative Kommentare erfüllen. Geben Sie ihr Raum darüber zu sprechen, erlauben Sie ihr das auch wiederholt und nehmen Sie die Ängste ernst. Zeigen Sie, dass Sie das verstehen können, dass eine solche Erfahrung gruselig sein kann und sehr verunsichern kann. Dieses Gefühl, dass die Angst nachvollziehbar ist, ist sehr wichtig, damit sie sich nicht klein und unfähig fühlt. In der Regel verblasst dann mit der Zeit die Aufregung und Angst. Dr.Ludger Nohr
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