Niki1980
Hallo Dr Nohr, ich habe Probleme mit meinem Sohn. Er ist 4J8M. Ich würde gerne wissen, ob die vielen kleinen Probleme/Auffälligkeiten für Sie einGesamtbild ergeben. Wenn ja, welches, wenn nein, was kann ich bei den kleinen Dingen ändern. 1. Er leckt bzw nimmt Dinge in den Mund. Seine Finger beim Vorlesen oder Fernsehen. Seinen Handrücken beim Einschlafen u zwischendurch. Meinen Arm beim Trösten/Kuscheln. Den Zaun beim Spaziergehen. 2. Er spielt kaum alleine u wenn dann nur in meiner Nähe. Wenn ich in den Keller muss, was raufholen oder aufs Klo unterbricht er sein Spiel. 3. Er spielt kaum mit anderen Kindern. Er möchte sich häufig mit anderen Kindern treffen, doch dann spielt er sein eigenes Ding bzw quatscht mit mir oder der anderen Mama, falls sie mit ist. Mit den Kindern geht er nicht in deren oder in seine Zimmer zum Spielen. Er geht auch nicht alleine zu den anderen Kindern, da muss ich immer mit. 4. Er scheint noch voll in der Trotzphase zu sein. (Geht die wirklich so lange?) Wenn etwas nicht seinem Plan entspricht rastet er völlig aus u schreit u quietscht. Körperlich/handgreiflich wird er dabei nur, wenn man ihn ingnoriert. Die Ausrater gehen bis zu 45 Min u man kommt in der zeit nicht an ihn ran. Er hat vor einem Jahr ein Brüderchen bekommen. Seitdem ist es nicht schlimmer geworden. Im Gegenteil über den Sommer war es viel besser. Mit großen (8 u 12) spielt er super Gruß
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Niki, von dem was Sie schreiben habe ich den Eindruck von einem noch wenig selbstbewussten Jungen, der sich selbst zu beruhigen versucht und eine sichere Umgebung braucht. Er hat zwar Wünsche nach anderen Kindern, fühlt sich aber in deren Umgebung wenig stabil und wirkmächtig. Mit Größeren geht es in der Regel deshalb besser, weil diese eher Rücksicht nehmen, ihn nicht als Konkurrenten sehen. Das bedeutet, es geht nicht darum Einzelverhalten zu ändern, sondern darum, sein Selbstwertgefühl zu verbessern, ihn zu ermutigen, stabiler werden zu lassen. Das ist ein längerfristiges Ziel und funktioniert am ehesten über positive Erfahrungen. Diese beinhalten auch, nicht für sein Verhalten oder seine Anhänglichkeit abgewertet zu werden (Niederlagslose Methode). Akzeptieren Sie seine Ängstlichkeit und versuchen Sie die Situationen so zu gestalten, dass er sich nicht oft als schwach und weniger wert erlebt (Seine Ausraster sind übrigens nur die andere Seite des gleichen Mangelgefühls). Begleiten Sie ihn selbstverständlich wenn er es braucht, werten Sie sein Schutzbedürfnis nicht ab und auch nicht seine Ausraster (auf die man natürlich reagieren soll und darf, aber eben nicht abwertend, sondern bremsend und/oder begrenzend). Erwarten Sie keine schnellen Veränderungen und versuchen Sie die richtige Mischung aus Akzeptanz, Ermutigung, Zutrauen und Begrenzen zu finden. Es lohnt sich! Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr
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