Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Unten ohne

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Unten ohne

lymue92

Hallo Dr. Nohr. Meine Große ist gerade 4 geworden. Sie ist entwicklungsverzögert. Es wird aber besser. Spleens und macken hat sie viele bisher. Vom schlafen mit Wollmütze im Hochsommer bis Baden im Badeanzug in ner großen Schüssel letzten Sommer. Ich hab sie immer gelassen, da solche Phasen erfahrungsgemäß dann schneller vergehen. Auch weiß ich, dass Rückschritte im einen Bereich Fortschritte in einem anderen bedeuten. Mit 2 hat sie sich fürs töpfchen immer komplett nackig gemacht. Jetzt ist wieder so ne Nackigzeit. Ich geh in ihr Zimmer um ihr zu sagen, dass das Essen fertig ist. Sie kommt nicht also geh ich nochmal hin. Schwups ist sie unten ohne und spielt. Das macht sie idR immer, wenn man was von ihr möchte. Dafür hat sie halt am Wochenende ihren ersten Kopffüssler gemalt. Seit Weihnachten steht halt das Baby (10monate high need) Kopf mit Zähnen, Magen Darm Virus und Schub plus extrem klammern, nur im Arm schlafen etc. Dadurch kommt die große viel zu kurz. Mit wochenlang weniger als 5 h schlaf in 24h bin ich auch am Ende. Mein Mann ist keine Hilfe. Er setzt die große vor den TV oder schreit die kinder an, er braucht auch mal ne Pause. Ich bekomm das irgendwie hin, wenn ich mehr schlaf bekomm. Aber wissen das es ne phase und keine Vernachlässigung ist wäre gut. Ich Zweifel grad unheimlich


Hallo, da haben Sie ja zweimal das volle Programm, und das leider ziemlich alleine. Könnte es sein, dass Ihre Große sehr wohl bemerkt, dass Sie nur noch deutlich weniger Zeit für sie haben, und sie sich deshalb Verhaltensweisen "aussucht", die Sie auf jeden Fall aktivieren und in Kontakt bringen? Wäre doch keine schlechte Idee von ihr. Gibt es eine Oma/Tante/Freundin, die immer mal wieder was Besonderes mit ihr machen kann? Und könnten Sie ihr nahebringen, welch wichtige Rolle "die Große" hat in der jetzigen Familiensituation. Und es könnte helfen, mehr die positiven Seiten und Schritte in den Vordergrund zu holen, was man bei "Problemkindern" leider schnell übersieht. Alles was sie stärkt und ermutigt hilft ihr und damit auch Ihnen. Dr.Ludger Nohr


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