AnniV
Sehr geehrte Frau Henkes, im Januar ziehen wir mit unserem Sohn (gerade 3) um. Bereits im Dezember wohnen wir bei meinen Eltern in der Nähe des neuen Hauses. Dann beginnt auch die Kita Eingewöhnung. Das Haus ist ca 3 Stunden von der jetzigen Wohnung weg. Hier wohnen noch die anderen Großeltern auf welche er urplötzlich mit Angst reagiert hat. Ohne Anlass, er habe "Angst und sie sollen weg gehen". Hält sich die Augen zu und scheint wohl die ganze Umstellung, welche ihn sicher verunsichert auf sie zu übertragen? Sprachlich kann er dazu nicht mehr sagen. Zuvor war Zeit bei den Großeltern das allerbeste für ihn und er wollte nicht mehr nach Hause. Sie gehen auch ganz toll auf ihn ein. Trennungen waren schon immer schwierig für ihn, er ist ein richtiges Mamakind. Allerdings auch ausgesprochen offen und kontaktfreudig und es wird m. E. Zeit dass er in den Kiga kommt und neue Eindrücke und Erlebnisse mit Kindern haben kann. Mama und Papa werden langsam langweilig. Haben Sie vielleicht einen Rat wie wir ihn bestmöglichst unterstützen können? Und kann es wirklich sein, dass er seine Angst vor Veränderung auf die Großeltern überträgt? Oder kann eine solche Angst auch ohne Anlass aus dem Nichts und ohne Ursache entstehen und genauso verschwinden? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Freundliche Grüße
Guten Tag, ich denke nicht, dass Ihr Sohn schon im Vorfeld wegen der anstehenden Veränderungen beunruhigt ist. Selbst wenn Sie diese mit ihm besprechen, kann er sie sich noch nicht wirklich vorstellen und die Tragweite erfassen. Kindliche Ängste können unerwartet auftauchen. Das passiert z.B., wenn das Unbewusste Neues zu verarbeiten hat oder Kinder beginnen, anders oder über Neues nachzudenken. Das Kind muss diese neuen Erfahrungen und Ängste psychisch durcharbeiten, bis es auf einer neuen Stufe der Sicherheit angekommen ist. Dann verlieren sich diese Ängste wieder. Vorstellbar ist, dass Ihr Sohn mitbekommt, wie es Ihnen mit den anstehenden Veränderungen, der damit verbundenen vielen Arbeit und eventuell dem Stress geht. Oft suchen Kinder dann wieder mehr die Nähe zu den Eltern, weil sie die Irritationen spüren und bei den Eltern Sicherheit suchen. Möglicherweise leitet ihn auch die unbewusste Sorge, er werde bei den Großeltern bleiben müssen. Machen Sie Ihrem Sohn Lust auf all die anstehenden Veränderungen. Betonen Sie, wie schön es für Sie drei werden wird. Trösten Sie ihn, wenn er Heimweh bekommen sollte. Zeigen Sie ihm vor allem, dass die Beziehung zu den Großeltern die Veränderung überstehen wird. Dazu können diese aktiv mit beitragen, indem sie sich bei Ihrem Sohn immer wieder in Erinnerung bringen. Sie können ihm z.B. ein Foto von sich mitgeben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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