Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr Posth, meine Tochter, 22 Monate, befindet sich zur Zeit in der schönsten Trotzphase. Gleichzeitig stelle ich fest, dass sie sich so langsam von mir ablöst. Beim Einschlafen musste ich sie bisher immer ganz fest umarmen ( ich hatte immer den Eindruck, als wollte sie fast in meinen Bauch zurückkrabbeln), jetzt "darf" ich nur noch daneben liegen, zu viel Nähe erträgt sie nicht. Umgekehrt ist sie tagsüber extrem anhänglich, will ständig getragen werden und hat kleinere Tobsuchtsanfälle, wenn Mama nicht sofort springt (Der Papa ist im Moment völlig abgemeldet). Ist dies diese Ich-Erkennungsphase, von der sie so oft schreiben? Man muss dazu sagen, dass sie auch bei anderen Kindern extrem schüchtern ist und mehr zschaut als mitspielt. Und sollte ich diesen Trotzanfällen nachgeben, sofern es sich machen lässt? Ich lese immer wieder, dass sie empfehlen, dass man sich nicht zu machtvoll durchsetzen soll, gleichzeitig habe ich dann aber doch immer Angst, dass ich meine Tochter "verziehe". (Trotz dieser Trotzanfälle ist sie eher ein zartes liebes Kind, als ein kleiner Tyrann). Vielen Dank für Ihren Rat Viele Grüße Katja
Liebe Katja, die Worterfindung Trotz stammt nicht von mir. Es ist ein das Phänomen beschreibendes Wort, welches sich entwickelte, als man von Tiefenpsychologie noch nichts wußte. Man hätte auch das Wort "Befreiung" wählen können oder "Selbstfindung". Dann wäre das ganze Geschehen nicht so negativ besetzt. Die engländer sagen übrigens the trouble two (frei übersetzt "die sorgenbereitenden 2jährigen"). Wie dem auch sei, das Geschehen dient der Ichfindung außerhalb der Mutter im Selbst, und das funktioniert nur über die Durchsetzung des Willens, denn der Wille ist das jetzt alles beherrschende Gefühl (häufig gebremst oder nur beeinflußt noch von den anderen Gefühlen wie Zwang, Angst und Fremde). Aber der Wille grenzt automatisch an die Selbstbestimmung anderer Menschen und an die Begrenzungen durch die (eigene) Natur. Das erkennt das Kind aber nicht so einfach und noch weniger will es sich damit abfinden. Insofern trotzt es diesem Widerpart, je nach Temperament "auf Teufel komm raus". Jetzt findet automatisch ein erster Lernprozeß statt, nämlich, daß es stärkere Elemente auf der Welt gibt, als den eigenen Willen. Diese Erfahrung ist mit Enttäuschung und Leid verbunden, muß aber in die Selbstrepräsentation mit eingebaut werden. Ansonsten gelingt weder eine soziale noch eine natürliche Anpassung an die Lebensumstände! Jetzt kommt auch Intelligenz zum Tragen. Diese Einschränkungen, die hier das Kind erlebt und lernt sind Grundvoraussetzunge für die spätere Anerkennung von Regeln und Gesetzen. (Da kommt dann aber noch die Gewissensbildung dazu). Also, sie brauchen eigentlich nicht viel zu tun, außer ein guter Wegweiser für Ihr Kind zu sein, indem Sie einmal behutsam lenken, ein anderes mal nachsichtig den eigenen Weg finden lassen. Wie man das meines Erachtens am besten tut, habe ich ja schon oft beschreiben. Viele Grüße
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