Sandra88
Guten Tag Frau Henkes, ich befinde mich momentan in einem starken Gewissenskonflikt. Unsere vierjährige Tochter wird nun wieder seit Anfang des Jahres Zuhause von mir betreu,da wir sieund ihren Bruder (11 Monate) vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen wollen. Wir versuchen ihr dennoch soziale Kontakte zu ermöglichen. Allerdings beschränkt sich dies meist auf ein Treffen wöchentlich (ca.2 Stunden), da ihre Freunde weiterhin die kita besuchen und wenig Zeit haben. Ich beschäftige mich den ganzen Tag mit den Kindern, allerdings benötigt der kleine natürlichauch viel Aufmerksamkeit, sodass die Große sich auch einige Zeit allein beschäftigen muss und zum Teil langweilt. Ich denke schon, dass es ihr gut geht und sie sich auch gut entwickelt. Aber sie war anderen Kindern gegenüber schon immer sehr zurückhaltend und hat erst mit ca. 3,5 Jahren überhaupt den Wunsch entwickelt mit anderen Kindern zu spielen. ich habe Angst ihretwas vorzuenthalten, ihr irgendwie ein Stück Kindheit wegzunehmen, wenn sie so viel kitazeit verpasst. Ich bin mir aber auch unsicher wie schön die Kita aktuell ist. Letzte Woche gab es auf Grund vieler Erkrankungen keine Betreuung und sonst häufig Einschränkungen in der Zeit wegenfehlenden Personals, was natürlich nochschlechtere Betreuungsschlüßel zur Folge hat. ich schätze unsere kita und das Engagement der Erzieherinnen sehr, aber auch sie können nicht zaubern. Wie ist Ihre Einschätzung? Schaden wir unserer Tochter, wenn sie nicht in die Kita geht? Kann sie sich nach einer längeren Pause (3 Monate) wieder gut in die Gruppe integrieren? Ich mache mir wirklich ,,nur" wegen des sozialen Aspektes Sorgen. Alles andere decken wir, denke ich, gut ab. Vielen Dank für Ihre Antwort. (Manchmal hilft das Schreiben eines Textes schon ganz gut um sich auch selbst gedanklich zu sortieren. Mein Mann geht recht pragmatisch an die Sache ran Für ihn sind beide Wege vertretbar. Also Kita mit Infektionsrisiko und Zuhause bleiben.)
Guten Tag, ja stimmt. Manchmal ist schon das Aufschreiben der eigenen Gedanken eine gute Möglichkeit, sich Klarheit zu verschaffen. Für Ihren Zwiespalt gibt es nämlich keine eindeutig richtige Lösung, wie auch der Ansatz Ihres Mannes vermittelt. Ganz gewiss wird Ihre Tochter auch ohne Kiga lernen, Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen. Es wird sie in ihrer Entwicklung nicht beeinträchtigen. Sie schaden ihr also nicht. Allerdings erlebe ich in der Zeit der Pandemie immer häufiger, dass der Kiga für Kinder ein guter Ort sein kann, um unbeschwert von den Sorgen und Belastungen der Erwachsenen das Zusammensein mit anderen Kindern zu genießen. Kinder erspüren die psychische Gestimmtheit ihrer Eltern, auch wenn diese darüber selbstverständlich nicht mit ihren Kindern sprechen. Wie gut sich Ihre Tochter nach der Pause wieder in die Kigagruppe integriert, vermag ich nicht einzuschätzen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Curcuma
Hallo, ich kann Deine Bedenken gut verstehen. Schlussendlich hat das bei uns dazu geführt, dass wir unseren Sohn (wird im Mai 3) haben offlabel impfen lassen. Seit drei Wochen hat er nun seine zweite Impfung, und wir sind sehr erleichtert (wir hatten gar nicht so viel Bedenken vor einer akuten Infektion, sonder vor möglichen Langzeitfolgen). Beide Impfungen hat er super vertragen. Bei Interesse schreib mir gerne eine Nachricht, dann gebe ich Infos weiter. Bzgl. Deiner Frage wegen langer KiTa-Pause: Unser Sohn war mal wegen Lockdowns drei Monate nicht in der Krippe. Wir haben dann mit der Leitung eine "kleine Eingewöhnung" ausgemacht, ich durfte ihn also wieder begleiten und wir haben mit kurzen Zeiten dort angefangen. Die ersten 15 min am ersten Tag drückte er sich an mich. Seine Bezugserzieherin bemühte sich immer wieder um ihn, und dann war irgendwann der Knoten geplatzt und er spielte wieder mit. :) Viele Grüße!
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