brandy456
Sehr geehrter Hr Dr Posth, unser Sohn (6,5) geht seit 2 W. mit Freude in die Schule, zieht sich aber von allen anderen Aktivitäten zurück, will keinen Sport etc. mehr machen. Wir finden das i.O., er muss sich ja an viel Neues gewöhnen. Er spielt zu Hause am liebsten ganz allein mit Lego o.ä., wirkt fröhlich und zufrieden. Ihm scheint die Gesellschaft der Eltern im Moment genug. Wir sorgen uns trotzdem, da er immer Probleme hatte, Anschluss zu finden. Er ist Einzelkind und mag am liebsten, wenn alle so spielen wie er. Von anderen Kindern wird er gemocht, doch oft wird er dann wütend oder weint, wenn es nicht so läuft, wie er will, und das verstehen die anderen dann nicht. Er spricht aber Kinder an und will spielen, merkt aber oft, dass er nicht 'ankommt' und zieht sich zurück. Das Verhalten ist auch nur bei uns zu Hause so, nicht wenn er bei den anderen ist. Nun frage ich mich, ob wir ihn doch mehr drängen sollten, wieder aktiver zu werden. Mein Gefühl sagt:nein. Was meinen Sie
Hallo, entscheidend ist zunächst einmal immer der Leidensdruck des Kindes. Hat man den Eindruck, dem Kind geht es gut dabei, gibt es keinen Grund etwas zu ändern. Gehts es ihm schlecht, muss man helfend eingreifen. Einzelkinder sind häufiger Einzelspieler. Aber immerhin zeigt Ihr Sohn das Bestreben zum sozialen Spiel. Möglicherweise verhält er sich aber bei der Aufforderung der anderen Kinder derart ungeschickt, dass er deswegen abgelehnt wird. In diesem Punkt können Sie Ihren Sohn jetzt unterstützen, in dem Sie ihn erst einmal bei seinen Bemühungen beoachten, um zu sehen, wo seine Schwierigkeiten liegen. Die sollten Sie dann mit ihm bereden. Sie können aber auch die ersten Male mit ihrem Sohn zusammen soziale Kontaktschlüsse herstellen, so dass er seinen Rücken gestärkt weiß. Das wird ihn nach vorne bringen und auf Dauer seltstständiger machen. Viele Grüße