Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schnullerentwöhnung

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schnullerentwöhnung

Snoopy2016

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Hallo Herr Dr. Nohr, unser Sohn, 2 Jahre 11 Monate hängt noch immer sehr an seinem Schnuller. Er nimmt ihn nicht nur zum schlafen sondern auch tagsüber zwischendrin öfters. Abmachungen mit ihm zu treffen den Schnuller tagsüber ins Bett zu legen um ihn zum schlafen gleich zu haben und zu finden nimmt er nicht an. Wir lesen aktuell ein Buch über die schnullerfee- er sagte bereits er möchte seinen Schnuller noch nicht abgeben. Sollen wir ihm den Schnuller noch lassen? Haben Sie ggf. andere Ansätze wie wir den Schnuller zumindest zunächst tagsüber verbannen können? Mit der Brechstangenmethode habe ich Sorge ihm zu „schaden“. Im Kindergarten klappt es wohl ohne Schnuller gut - bis auf das schlafen. Besten Dank.


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Hallo, der Schnuller ist für Zähne und Kiefer nur schädlich, wenn er über längere Zeiten benutzt wird. Es gibt also keine Notwendigkeit, schnell was zu erreichen. Grundsätzlich ist in diesem Alter nicht zu erwarten, dass ein Kind etwas Angenehmes abgibt, ohne dass es für ihn einen Vorteil ergibt. Es ist also besser, nicht an Verständnis o.ä. zu appellieren, sondern es zu einem erreichungswürdigen Ziel zu machen. Das macht man am besten mit einem bekannten Wunsch des Kindes, der erfüllt wird (z.B. von der Schnullerfee), wenn der Schnuller am Tage z.B. wegbleibt. Dieser Wunsch muß natürlich in Relation zum Erreichten stehen, sollte nicht übertrieben sein. Es kann auch sein, dass das erreichte Ziel das Kind stolz macht, etwas geschafft zu haben. Das sind die beiden Grundwege, mit denen ein lustvolles Handeln verschoben werden kann auf etwas weniger Schädliches. Aber noch einmal, es ist kein Problem, wenn ein Kind in Belastungs- oder Stress-situationen zur oralen Beruhigung greift. Machen wir Erwachsene auch. Dr.Ludger Nohr


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