aines77
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich bitte um Ihre Meinung zu zwei verschiedenen Fällen aus der Familie, ich hoffe, das ist in Ordnung. Ich versuche mich kurz zu fassen. Unser Sohn (11) zieht gerne mal Unangenehmes in die Länge (Hausaufgaben, Schlafen gehen,... Stichwort Autonomiebedürfnis, ich habe ihnen darüber bereits geschrieben). Nun ist wieder Schulzeit und er geht teilweise um 22:00 Uhr ins Bett, das ist uns einfach zu spät. Er meint, er kann nicht schlafen. Manchmal scheint es so, als würde bei ihm der Tag erst Abends so richtig beginnen und hat noch 1000 Sachen zu erledigen. Ich denke, dass es ja auch gesundheitliche Folgen hat, so wenig zu schlafen. Was raten Sie mir? Zweiter Fall: Meine Cousine trifft es mit ihrer Tochter (9) leider viel schlimmer. Sie wurde im letzten Schuljahr leider sehr ausgegrenzt (sie redet viel, weiß auch sehr viel ist sehr belesen, wirkt für andere Kinder vermutlich "altklug"), seitdem folgt sie meiner Cousine auf Schritt und Tritt, bleibt in keinem Raum lange allein und will auch nicht allein schlafen, zögert das Schlafen lange hinaus, manchmal bis Mitternacht. Geht meine Cousine vorher schlafen, weckt ihre Tochter sie wieder auf, fängt an zu erzählen und zu fragen was ihr so einfällt. Woher kommt das? Sind beide Fälle schon "Schlafstörungen" und was kann man tun? Vielen Dank im Voraus für Ihre Meinung.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, wenn Ihr Sohn um 22 Uhr ins Bett geht und um 7 Uhr aufsteht, sind das 9 Stunden. Das ist in diesem Alter nicht gesundheitsschädlich und auch keine Schlafstörung. Ich rate Ihnen, das nicht zum Kampfplatz zu machen, ihn aber immer wieder auf Schlafenszeit hinzuweisen. Außerdem sollte sein späteres Schlafen andere nicht beeinträchtigen (Lautstärke usw.). Wenn er morgens unausgeschlafen ist, würde ich das neutral feststellen. Das erlaubt ihm eher selbst zu reagieren. Bei der Cousine handelt es sich ja eher um ein Selbstwertproblem, was Anhänglichkeit und Aktivismus auslöst. Hier geht es mehr darum, sie wieder zu stärken, ihr zu helfen besser in Kontakt zu kommen, sie zu ermutigen. Erst wenn sie sich wieder stabiler fühlt, werden die "Symptome" nachlassen können. Also auch hier ist das Symptom eher ein Hinweis auf das eigentliche Problem. Dr.Ludger Nohr
aines77
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, vielen Dank für Ihre Meinung dazu. Ich dachte auch anfangs, er braucht vielleicht nicht mehr Schlaf (er steht nun um 6:00 Uhr auf, daher kommt er auf 8 Stunden und das klingt nicht so wenig) aber unsere Kinderärztin verunsichert uns immer wieder und meint, das wäre zu wenig. Was uns stört ist, dass er wenn er seine 8 Stunden Schlaf hat, leichter reizbar ist und schon müde wirkt, daher meinen wir, dass es zu wenig ist. Irgendwie scheint es so, als würde er am Abend so richtig wach werden. Bei der Tochter meiner Cousine ist die Sache leider die, dass sie andere mit ihrem Verhalten stört (ist nicht böse gemeint). Sie läuft in das Zimmer ihrer Mutter (ihr Mann ist unter der Woche beruflich unterwegs) und beansprucht sie so eigentlich von ca. 7:00 Uhr in der Früh bis Mitternacht. An den Wochenenden hat meine Cousine mit ihrem Mann keinerlei gemeinsame Zeit, da sie ständig aus dem Zimmer läuft, sagt sie mag nicht allein dort bleiben und auch nicht schlafen. Wie kann man hier am besten reagieren und auch gleichzeitig den von Ihnen angesprochenen Selbstwert stärken? Vielen Dank nochmals für Ihre Mühe!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, bei Ihrem Sohn erscheint es mir erfolgversprechender, wenn er den Zusammenhang selbst merkt und reagieren kann. Bei der Cousine halte ich eine Elternberatung (z.B. in einer Familienberatungsstelle)für nützlich, da es doch relativ komplex für Ratschläge ist. Hier kann man, auf dem Hintergrund einer kindlichen Problematik, Hilfestellungen für Umgang mit der Tochter bekommen, was für alle nützlich sein kann. Dr.Ludger Nohr
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