Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schimpfen und schlagen :-(

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schimpfen und schlagen :-(

Nini Marin

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Sehr geehrter Herr Nohr, vielen Dank für Ihre professionellen, freundlichen und sensiblen Antworten, in denen ich gerne stöbere. Heute wende ich mich erstmalig selbst mit einer Frage an Sie, die mich sehr belastet. Mein Sohn (2,5 Jahre) schlägt phasenweise seinen Babybruder (5 Monate). Ich versuche, so feinfühlig wie möglich auf ihn einzugehen, ihn zu begleiten, ihm Exklusivzeit einzuräumen, aber auch Grenzen aufzuzeigen. Gerade dadurch, dass ich versuche, sehr liebevoll mit meinen Jungs umzugehen, macht mich dieses Hauen fertig und teilweise werde ich richtig laut. Jetzt ist es zweimal passiert, dass mein jüngerer Sohn ganz irritiert geschaut hat, als ich geschimpft habe. Nun meine Frage(n): "Versteht" der Kleine auf irgendeine Art, dass nicht er gemeint ist oder könnte das Schimpfen unsere Bindung stören? Auch wenn ich natürlich alles tue um ihn vor Schlägen zu schützen, streift ihn (zum Glück sehr selten) der große Bruder mal. Kann das irgendwelche psychischen Folgen haben? Ich bedanke mich für Ihre Antwort und wünsche Ihnen einen schönen Feiertag. Herzliche Grüße


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Hallo, ja das ist nicht einfach, das Schlagen auf den Kleinen zu sehen. Auch wenn das aus der Ambivalenz gegenüber dem Bruder zu verstehen ist, ist es natürlich wichtig, es zu verhindern. Der aggressive Teil der Ambivalenz ist trotz Ihrer Erklärungen, Laut werden und "nett" sein, da. Es ist also wichtig, dass Ihr Sohn die Erfahrung macht, dass er das nicht darf, er aber wegen dieses Impulses kein "böses" Kind ist. Das geht zum einen durch klares Begrenzen (ohne zu große Emotionalität und ohne Abwertung, aber eindeutig und unmissverständlich), zum anderen durch umleiten des negativen Impulses. Die kann er dann an anderen Dingen ausleben. Für den Kleinen kann es momentan unangenehm sein aber es wird keine längerfristigen Auswirkungen haben. Er erlebt ja auch die netten Seiten des Bruders. Und auch Ihr Laut werden ist erstmal nur eine neue Tonlage, nichts Schlimmes. Weiter viel Freude mit Beiden! Dr.Ludger Nohr


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