Loemi14
Guten Tag, meine Tochter ist 8 Monate alt und sie hat gestern Nachmittag leider einen Streit zwischen mir und meinem Mann mitbekommen. Eigentlich versuchen wir das komplett zu vermeiden, aber im Moment stehen wir beide wegen eines Umzugs unter Druck, so dass es zu einer emotionalen Diskussion kam, bei der ich auch geweint habe. Sie war davon irritiert, glaube ich. Am Abend haben wir uns vor ihr vertragen und auch gemeinsam gebadet, um ihr wieder ein positives Erlebnis zu schaffen und zu zeigen, dass der Streit beendet ist und sie sich sicher fühlen kann. Nun habe ich trotzdem ein sehr schlechtes Gewissen und frage mich, ob so etwas auch schon einen Schaden bei den Kleinen anrichten kann? Dass so etwas nicht ständig vorkommen darf, ist mir total klar. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich glaube Sie haben das schon passend geschrieben, Ihr Kind war irritiert. Da ist was Neues passiert, die Stimmung veränderte sich, das Verhalten auch. Das ist erstmal nur eine neue Erfahrung die evtl. momentan beunruhigt. Ihr Kind wird die Erfahrung machen, dass es Dissonanzen bis Auseinandersetzungen gibt, das ist nicht vermeidbar. Je seltener das ist und je älter das Kind ist, desto weniger verunsichernd wird sich das auswirken. Jede Situation hat Wirkung, aber Sie müssen nicht davon ausgehen, dass die beschriebene Erfahrung einen bleibenden Schaden verursacht. Es geht immer um die Mischung, darum, dass die Kinder genügend gute Beziehungserfahrung machen (auch der elterlichen Beziehung), dass sie vertrauen können und sich ausreichend sicher/aufgehoben fühlen. Dr.Ludger Nohr