Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Panikattacke

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Panikattacke

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine kleine Alessia ist jetzt acht Monate alt. Als sie geboren wurde bis sie ungefähr 3 Monate alt war, hatte sie ab und an Panikattacken. Sie lag auf dem Wickeltisch oder auf der Krabbeldecke auf dem Rücken. Plötzlich streckte sie alle viere von sich und man hat in ihren Augen Todesangst gesehen. Habe sie natürlich immer sofort hoch genommen. Meine Hebamme sagte damals, daß sie ein sehr sensibles Baby ist und den Körperkontakt sehr brauch.Ging dann ja auch weg. Nur seit ungefähr zwei Wochen hat sie auch Angst, wenn man mit ihr tobt. Voeher konnte es nicht doll genug sein. Wir haben es natürlich nicht übertrieben und sie ist auch nicht hingefallen. Ich habe sie z.B. auf dem Arm und halt sie nach oben, wie man das eben manchmal macht und sie bekommt höllische Panik. Nun sage ich zu allen, daß sie nicht soviel mit ihr toben sollen und darauf vermehrt achten sollen wovor sie Angst hat. Aber ist doch irgendwie komisch, oder nicht? Lg Janine


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Janine, das Verhalten ist schon erklärbar. Die Labyrinthe (Gleichgesichtssinn neben dem Innenohr auf beiden Kopfseiten)der kleinen Säuglinge sind sehr empfindsam. Sie registrieren jede Erschütterung und lösen eine Gefühl von Hinunterfallen oder Absturz aus, manchmal auch ganz spontan durch Eigenreaktion z.B. durch vorübergehenden Calcium-Mangel. Vor tausenden von Jahren trugen die Vor- und Urmenschen ihre Säuglinge noch ins Fell festgekrallt mit sich herum. Jeder Absturz war gefährlich, vor allen Dingen bei Flucht. Das Fallgefühl löst den Mororeflex aus, der genau genommen aus zwei Phasen besteht. In der zweiten Phase werden die Arme wiederzusammengeführt und die Hände geschlossen. Dieser Reflex ist verbunden mit einem starken Schreck und manche Säuglinge empfinden diesen Schreck so stark, daß sie anfangen zu schreien. Am besten, man greift sofort ihre ausfahrenden Arme und aufgerissenen Hände und führt sie vorsichtig über ihrer Brust zusammen und läßt dann ganz langsam los! Der Säugling beruhigt sich sofort. Kinderärzte testen übrigens den Mororeflex auf verschiedene Weise. Erscheint einem ein Säugling besonders empfindlich, sollte man auch später jede Form von Irritation der Labyrinthe vermeiden. Es löst im Säugling und wahrscheinlich auch noch Kleinkind ein heftiges sog. Liftgefühl aus und die Angst der Anfangszeit kommt wieder. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo Kann Dir nur aus Erfahrung einer Mutter antworten, aber ich habe das auch bei meinen Kindern gesehen. WEnn ich es richtig verstehe werden sich die Kinder gewisser Gefahren erst spaeter bewusst. Deswegen werden Dinge die sie frueher gemacht haben spaeter verweigert. Inge


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