Ich habe Schwierigkeiten meinen Sohn (5 Monate) zu beruhigen. Momentan schreit er sich bei jeder Kleinigkeit sofort in Rage. Er ueberspringt sozusagen das meckern und kreischt nach kurzer Zeit wie verrueckt. Ich versuche ihn dann durch tragen zu beruihgen, manchmal hilft auch die Brust. Aber nun schreit er auch auf meinen Arm weiter. Es dauert dann, bis er sich beruhigt. Nur ist das an die gefuehlte 50 mal am Tag. Ist das einfach eine Entwicklungsphase und vergeht wieder? Es helfen keine anderen Beruihgungsmassnahmen. Wie kann ich denn mein Kind sanft auch an andere Beruihgungsformen gewoehnen. Geht das denn? Man sagte mir man soll das Baby moeglichst im Bett beruihgen. Das hat nie funktioniert. Er registriert mich dann garnicht mehr. Er konnte frueher nicht neben mir schlafen, es musste auf mir sein. Heute klappt es aber schon besser. Ich wuerde mir wuenschen dass ihm meine Anwesenheit, Beruehrung ausreicht. Kann er das noch lernen, oder hat er sich dann zu sehr ans tragen gewoehnt?LG
Mitglied inaktiv - 29.12.2008, 03:28
Antwort auf:
Nochmal besser zu lesen "Baby beruihgen"
Hallo, das Herumtragen ist neben dem Stillen (das ja aber immer auch Nahrungsangebot bedeutet) die beste und natürlichste Form, einen Säugling zu beruhigen. Für diesen Zweck gibt es zahlreiche geeignete Tragehilfen (Google!). Ihr Sohn scheint zur Gruppe der impulsiven Säuglinge zu gehören, die sich gar nicht lange mit Meckern aufhalten, sondern gleich wie die Wilden losbrüllen. Alle Schreibabys gehören zu dieser Gruppe, es sei denn, man nicht beachtet, dass sie körperliche Probleme haben wie z.B. Trimenonkoliken (s gezieltes Stichwort im Suchlauf). Zunächst einmal muss man sagen, dass ein schreiender Säugling, der liebevoll beruhigt wird und schmerzfrei ist, immer zur Ruhe gelangt, wenn auch nicht so schnell (vor allem, wenn er schon länger geschrien hat). Er nimmt auch in dieser Zeit keinen nennenswerten Schaden, weil das Bindungsangebot ja steht und die Mutter oder der Vater sich zuverlässig verhalten. Was man nicht darf, ist dem Säugling durch kalkulierte Schreizeiten verhaltenstherapeutisch das Schreien abgewöhnen zu wollen. Die Zuwendungsentbehrung, die in den Minuten und nachher Stunden des Schreiens täglich wieder auftreten, stören die Organisation emotionaler und schließlich auch kognitiver Hirnstrukturen. Auf jeden Fall lässt das Schreien immer wieder nach, wenn es den Eltern gelingt, Ruhe zu bewahren und die Grundbedürfnisse ihres Kindes zu stillen. Großeltern, Nachbarinnen und wenn vorhanden auch ältere Geschwister sind als Hilfe z.B. für Spaziergänge oder abgenommene Hausarbeit herzlich willkommen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.01.2009