Mitglied inaktiv
Mein Sohn(5,1 Jahre)hatte als Kleinkind heftige Wutanfälle wenn etwas nicht nach seinem Kopf ging. Jetzt hat er einen großen Entwicklungsschub gemacht, aber das Problem des "ich will" ist immer noch enorm. Er kann wegen winzigen Details die nicht nach seinem Kopf gehen ausflippen und wenn man ihm Grenzen aufzeigt, sehr melodramatisch werden. ("Dann will ich tot sein und Ihr müßt weinen!" oder "Alle Menschen sind blöd, ich will nie wieder Freunde".) Oder er trotzt einfach weiter, auch wenn ich ihm erkläre, daß er andere traurig macht, wenn er ihren Willen nicht achtet. ("Wenn X nicht will, daß ich sie umarme, mach ich es trotzdem, weil ich das will".) Ansonsten ist er aber gar nicht depressiv, sondern sehr lebensfroh und sein soziales Gewissen ist auch vorhanden, er entschuldigt sich nach Fehlverhalten oft sehr verzweifelt, es tut ihm wirklich leid. Wie kann ich ihm dabei helfen, gelassener zu werden und die Bedürfnisse anderer rechtzeitig zu erkennen und zu respektieren?
Stichwort: Charakterentwicklung Hallo, man sollte sehr sorgfältig unterscheiden, was an solchen Verhaltensweisen einfach dem Charakter seines Kindes entspricht und was mangelhaftes Anpassungsverhalten ist. Den Charakter kann man nur ganz allgemein einschätzen, denn Charakter und tatsächliches Verhalten stehen ja in einem engen Verhältnis. Sie schätzen Ihren Sohn charakterliches als ausreichend prosozial ein, dann sollten Sie dieses Verhälten in besonderer Weise hervorheben und fördern. Also geben Sie Ihrem Sohn diese Verhaltensmerkmale immer wieder positiv zurück. Seine Beharrlichkeit im Willen ist vermutlich ein Relikt aus früheren Zeiten (Willenbildung, Widerstand, Trotz usw.). Zeigen Sie ihm, daß er seine guten Seiten durch ein solches Verhalten belastet und sich damit alles andere als Freunde macht. Sein melodramatisches "Aufbäumen" soll Sie beeindrucken un zum Einlenken bewegen. Da dagegen sollten Sie resistent werden. Viele Grüße