Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kitaeingewöhnung

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Kitaeingewöhnung

kleinerelch

Sehr geehrte Frau Henkes,  meine Tochter macht seit Februar die Krippeneingewöhnung. Am Anfang lief es gut, wir waren schon soweit, dass sie dort nach 2Wochen Mittag gegessen hat. Nach 2 Wochen Krankheit lief es schlechter. Sie war erneut 1,5 Wochen krank. Seitdem möchte sie nicht mehr in die Krippe gehen. Jeden Morgen weint sie bereits zuhause. Mir bricht es das Herz, sie so dorthin zu bringen und weinend zurück zu lassen. Ich habe mit der Krippenleitung gesprochen, ob ich wieder eine zeitlang bei ihr bleiben kann. Das lehnt man strikt ab. Es kann doch nicht richtig sein, mein Kind so zu überfordern. Andere Mütter durften teilweise 6Monate dabei bleiben. Meine Tochter hat täglich nach der Krippe einen Wein/Schreianfall und schläft unruhig. Sie wacht nachts auf und rzft: Mama, wo bist du? Zum Einschlafen möchte sie seit 3Tagen am liebsten auf mir liegen. Ich kenne meine Tochter nicht wieder. Sie fragt mich, ob ich sie nicht mehr lieb habe, weil sie in die Krippe muss.  Ich spreche nie negativ über die Krippe, versuche, sie zu motivieren, dass sie gerne in die Krippe geht.  Mein Kind ist 2Jahre und 10Monate.Es hat sich zuhause nichts geändert. Wie kann ich meinem Kind helfen? Ich bin die übrige Zeit des Tages für Sie da. Außerhalb der Krippe mag sie andere Kinder gerne treffen.  Was raten Sie mir?  Vielen Dank für Ihre fachliche Einschätzung und Mühe und freundliche Grüße. 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, vermutlich hat Ihre Tochter während ihrer Erkrankungen gemerkt, dass es zu Hause bei Ihnen doch wieder schöner ist als in der Krippe. Krankheiten können kleine Regressionen begünstigen, in denen Kinder dann noch mal viel anhänglicher an die Mutter werden. Das legt sich in der Regel nach einer Weile wieder. Für Ihre Tochter ist es jetzt wichtig, dass Sie ihr den Krippenbesuch zutrauen und sie darin bestärken, das zu schaffen. Wenn Sie davon ausgehen, dass Ihre Tochter wieder gerne in die Krippe gehen wird, kann Ihre Tochter Ihre Sicherheit spüren und sich wieder besser auf den Krippenbesuch einlassen. Falls Sie den Eindruck haben, dass Ihre Tochter mit der Krippe grundsätzlich noch überfordert ist, weil sie sich noch nicht gut von Ihnen trennen kann, liegt es in Ihrer Verantwortung das zu ändern. Diese Überforderung zu verhindern, ist nicht Aufgabe der Erzieher/innen. Dann müssten Sie Ihre Tochter eventuell aus der Krippe herausnehmen, bis sie sich leichter trennen kann. Sie können natürlich weiter versuchen, Ihre Tochter noch zu begleiten, zumal wenn andere Mütter das auch gemacht haben. Da können Sie weiter das Gespräch mit der Kitaleitung suchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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