Mrs.B.
Meine Tochter 3,7 J.(hochsensibel)fing mit der Eingewöhnung Ende Feb. an. Komplett neue Kita,wo alle Kids neu eingewöhnt wurden. Waren bei 2,5 Std. ohne Tränen.Dann 11 Wochen zu wg. corona.Dann 2 Wochen wieder bei 2,5 std.Dann 3 Wochen sommerschließzeit & 3 Wochen krank.In der Zeit waren die Gruppen schon eingeteilt & größtenteils eingewöhnt.Wir sollten es direkt mit 6 Stunden versuchen & wenn was ist,sollte ich sie jederzeit abholen.Trennung ohne Tränen.Nach 5 Stunden sollte ich sie abholen.Sie hat die ganze Zeit geweint.Sich etwas beruhigen lassen & wieder geweint.Sie sagte sie will nichts machen außer zu Mama.Verstehe auch nicht,warum die nicht früher angerufen haben.Am nächsten Tag war keine Trennung möglich.Sie schrie & hielt mich fest.Also zusammen nach Hause.Dann 2 Wochen krank.Dann erneut aber immer nur 1 std. mit mir zusammen dort.Trennung nicht möglich.Jetzt seit 3 Tagen zu Hause (Kind hat Panik).Seit den 5 std. geht sie nicht mehr mit Papa raus (Spielplatz, ihrer Freundin, Oma) wenn ich nicht dabei bin.Anfangs war sie im Zwiespalt.Sie wollte gehen,fing aber an zu weinen und blieb.Jetzt fragt sie ob ich dabei bin,wenn nein,bleibt sie bei mir.Nachts muss sie direkt bei mir schlafen (körperkontakt,auf meinem Kissen liegend).Wenn ich kleine Schwester zum schlafen bringe,muss sie neben mir liegen.Kann sie dadurch traumatisiert sein?Kann man es rückgängig machen?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich bin vorsichtig geworden mit dem Ausdruck "traumatisiert", aber Sie meinen sicher, dass dieser sehr holprige Ablauf die Trennungsangst Ihrer Tochter erheblich verstärkt hat. Das glaube ich auch und innerlich bezieht sich dann die Verunsicherung auf jede Trennung (nicht nur KiTa) von Ihnen. D.h. Ihre Tochter ist sich nicht mehr sicher, dass Sie nach der Trennung wiederkommen/wieder da sind. Die Frage ist, wie stabil andere Kontakte in ihrem Leben bisher waren, oder sind Sie die "überragende" Bezugsperson? Das ist ja für eine 31/2j. nicht so selbstverständlich, da sind andere Menschen aus der Familie oft ausreichend nah, um Zeiten zu überbrücken. Was ist zu tun, was können Sie tun? Es geht darum, Ihrer Tochter wieder die Erfahrung und Sicherheit zu vermitteln, dass Sie auch nach einer Trennung wieder da sind. Begleitend sollte das Problem in ruhigen Situationen auch in Worte gefasst werden, vor allem Ihrer Tochter ermöglichen, ihre Ängste und Sorgen zu benennen (Es macht keinen Sinn zu argumentieren, da die Angst vom Verstand nicht erreicht wird). Auch sollten andere Familienmitglieder verstärkt eingebaut werden, da da die Trennung flexibler gestaltet werden kann. So könnte auf verschiedenen Erfahrungsebenen die Sicherheit wieder gestärkt werden. So sollte, wenn das zeitlich möglich ist, auch mit der KiTa umgegangen werden, also ohne Druck Erfahrung ermöglichen. Es wird seine Zeit dauern, aber vielleicht erfahren Sie in den genannten Gesprächen (Einschlafzeit) auch mehr darüber, was Ihre Tochter so beschäftigt und verunsichert. Dr.Ludger Nohr
Mrs.B.
Hallo, ich schreibe jetzt mal noch hier. Vielleicht antworten sie ja. Sonst muss ich doch noch einen neuen Post verfassen. Sie hatte ihre Tante, ihre Oma und auch andere Tanten/Onkel wo sie blieb, weil da ihre Cousinen waren oder mit meiner Schwester rausgegangen etc. Aber nach einer Weile (ein paar Stunden) sagte sie immer ganz deutlich, dass sie mich vermisst und zu mir möchte. Sie wurde dann immer abgeholt oder gebracht. Aber jetzt mag sie gar nichts mehr alleine (vorher wollte sie immer alleine zu allen). Sie hing schon immer sehr an mir, daher habe ich sie zu nichts gedrängt. Wenn ich jetzt meine Schwester (ihre Tante) öfters zu uns einlade und irgendwann kurz Müll runter bringen will, würde sie mitkommen wollen bzw sich auch an mir Krallen. Soll ich mich dann loslösen und wegflitzen oder mit heimlich Schuhe anziehen und schnell sagen ich gehe zum Müll und raus? Da ich weiß, dass sie alles körperliche in ihrer Macht versuchen wird. Das war damals schon beim wickeln so. Sie ließ sich irgendwann nicht mehr hinlegen. Alle tönten groß und meinten ich solle sie festhalten. Als sie es dann selber probiert haben, mussten sie feststellen, dass sie eine enorme Kraft hat. Nur so als Beispiel. Auch wenn ich ihre Schwester ins Bett bringe, will sie das ich mit ihr ins andere Zimmer gehe, wenn ich aber nicht kann, weil stillen, fängt sie an zu weinen und sagt, sie sei traurig. Sie lässt dann nicht locker. Ihre Schwester wacht dann häufig auf. Ich werde irgendwann wütend. Wenn sie weiterschläft oder wach wird und ich raus kann, ist alles wieder in Ordnung. In ihren Augen ist wirklich Traurigkeit zu sehen. Und auf die Frage warum, wie sie sich fühlt etc, kommen entweder komische Antworten wie, weil ich Angst hatte wegen einem Geist, oder weil Oma ihre Zähne rausgemacht hat oder sie sagt das sie traurig ist und es nicht erklären kann. Ich bin so extrem verunsichert wie ich jetzt eine erneute Trennung (zb. Mit meiner Schwester) machen soll. Daher die erneuten Fragen. Danke im Voraus.