Susan1312
Liebe Frau Henkes, ich habe das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben und weiß aktuell nicht den richtigen Weg raus, vielleicht haben Sie ja einen Ratschlag. Ich hatte ihn vor einer Weile anvertraut, dass meine Tochter missbraucht erlebt hat. Aufgrund dessen habe ich ihr beigebracht und sie immer wieder darin bestärkt: "dass ist dein Körper, niemand darf dich anfassen! Du bestimmst das selbst!" Ich will es so nennen, die Gefahr ist vorüber und wir gut im Hilfssystem eingebunden. Allerdings kommen nun mit unserem Alltag auch neue Herausforderungen, z.b. folgende: meine Tochter bringt nun das von mir gesagte und ihr nahgelegte in jeder Situation. Z.b. Zähne putzen, oder die Tage beim Kinderarzt. Sie sollte den Mund öffnen weil sie Halsweh hatte. Sie hat es absolute verweigert. Wie bekomme ich es hin jetzt zu erklären, da ist plötzlich doch jemand, der darf was machen was du nicht möchtest, oder Zähne putzen muss sein! Das sind jetzt zwei ganz unterschiedliche Beispiele aber diese verdeutlichen, dass sie jetzt von der kleinsten bis zur größte. Sache verweigert, wenn sie es nicht möchte und dann auch sagt: Mama du hast gesagt, dass ist mein Körper, niemand darf was machen was ich nicht möchte. Vielleicht haben sie einen Rat? Als Ergänzung zum Arztbesuch: die Ärztin wollte, dann dass ich meine Tochter festhalte (arme & Kopf) damit sie rein schauen kann. Meine Tochter hat geschrien, dass will ich nicht, dass ist mein Körper! Da habe ich abgebrochen und gesagt, dass geht nicht, so möchte ich nicht das meine Tochter untersucht wird. Es war eine Vertretungsärztin (unsere ist erkrankt), sie war sichtlich verärgert und meinte zu mir, naja sie müssen es wollen, sonst klappt hier nichts. Ich hab mich schlecht gefühlt, weil ich habe meine Tochter bestimmen lassen und sie nicht gezwungen habe. Es hat sich nur so falsch angefühlt, weiter zu machen, aber das Unverständnis der Ärztin hat mich auch an meiner Reaktion zweifeln lassen. Ich freu mich auf ihre ehrliche Einschätzung. Lg S.
Guten Tag, Sie haben überhaupt keinen Fehler gemacht. Ich finde das Verhalten Ihrer Tochter völlig richtig. Nach ihren schlimmen Erlebnissen prüft sie jetzt, ob es wirklich stimmt, was Sie ihr erklärt haben. Sie muss sich da ganz sicher sein können, um ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Es war für Ihre Tochter sehr hilfreich, dass Sie die Untersuchung abgebrochen haben. Ihre Tochter muss nicht lernen, dass es doch Leute gibt, die was mit ihr machen dürfen. Sie muss lernen, dass sie z.B. einer ärztlichen Untersuchung zustimmen sollte, da es für sie hilfreich ist. Ähnliches gilt z.B. auch fürs Zähneputzen. Ihre Tochter darf Sie beim Wort nehmen und sagen, dass Sie ihr nicht die Zähne putzen dürfen. Sie muss es dann aber selber machen. Für Ihre Tochter ist es so hilfreich, wenn sie verinnerlicht, dass ihr Körper ihr gehört. Sie haben ihr damit den wichtigsten Schutz vermittelt, der immer und unumstößlich gilt. Sicherlich nutzt Ihre Tochter das nun auch etwas aus. Sie ist schließlich erst vier Jahre alt. Da darf das sein. Seien Sie jetzt großzügig. Dann werden die Zähne eben mal eine Weile nicht so gründlich geputzt. Bereiten Sie Ihre Tochter auf Arztbesuche vor, damit sie Behandlungen zustimmen kann. Bringen Sie das Thema auch in Ihrem Hilfesystem zur Sprache, um weitere Anregungen zu erhalten. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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