Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kein Alltagsrhythmus

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kein Alltagsrhythmus

Bauchzwerg2020

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Hallo, unser Kind ist 17 Monate, geht noch nicht in die KiTa, wird gestillt und schläft im Familienbett. Mein Mann ist beruflich im homeoffice oder nur am WE zu Hause. Papa und Sohn lieben & verstehen sich . Wenn mein Mann nicht da ist, fragt der Kleine viel nach Papa (morgens direkt nach dem austehen, nachts). Er sucht ihn dann teils auch … Wenn er im homeoffice ist, kann der Kleine oft nicht die Aufmerksamkeit bekommen, welche er sich wünscht. Was dem Papa natürlich auch leid tut …. Wie kann ich den Kleinen in diesen beiden Situationen gut begleiten? Schaden wir seinem Vertrauen, der Bindung? Er schläft zb nicht ohne mich. Ich muss konstant dabei bleiben. Wenn Papa „frisch weg ist“ auch mit ständigen Körperkontakt. Der Kleine & ich waren, bis auf Friseur oder Arztbesuch, noch nie getrennt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das hört sich doch so an, als habe Ihr Sohn zu Mutter und Vater guten Kontakt und eine gute Bindung. So anstrengend das Homeoffice auch ist, so gibt es Kindern doch die Möglichkeit ihre Väter öfter um sich zu haben. Natürlich müssen sie lernen, dass die Väter ihnen während der Arbeitszeit keine Aufmerksamkeit schenken können. Aber schon eine kleine Zuwendung, wenn der Vater sich z.B. etwas zu trinken holt, macht ihn für das Kind präsenter. Sonst sind ja - schon durch das Stillen - die Kinder noch immer eher auf die Mutter bezogen. Der Vater kann nach der Arbeit auch gemeinsame Aktivitäten mit Ihrem Sohn anbieten. Da dürfen die beiden auch gerne mal unter sich sein. Das sind für Ihren Sohne kleine Übungen darin, sich von Ihnen zu trennen, während er mit dem vertrauten Vater zusammen ist. Das erleichtert diese Entwicklungsschritte. Es hört sich auch nicht so an, dass Sie keinen Alltagsrhythmus hätten. Der ist vielleicht nur etwas weniger starr als üblich. Dann gibt es eben Phasen, in denen der Vater da ist und solche, in denen er eher abwesend ist. Damit wird Ihr Sohn groß und es schadet ihm nicht. Wichtig ist für ihn die Erfahrung, dass beide Elternteile immer nur vorübergehend abwesend sind und dann wiederkommen. Diese Zuverlässigkeit gibt Sicherheit und schafft Urvertrauen. Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Sohn und alles Gute. Ingrid Henkes


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