Anisia
Guten Tag Herr Doktor, unsere Tochter ist 19 Monate alt, sie war jetzt sehr mamaanhänglich (Wiederannäherungskrise wohl), davor haben wir von der Loslösung nicht viel gemerkt, obwohl Papa präsent ist und sich kümmert. Wir fahren jetzt für 5 Wochen in Urlaub, Familie besuchen. Da unsere Tochter vor allem am Anfang sehr schüchtern ist und sich an mich klammert, werde ich sie dort vor den Verwandten "schützen", sie also auf meinem Arm lassen, immer bei ihr sein usw. Jetzt frage ich mich, ob ich so der Loslösungsphase im Weg stehe, wenn ich immer bei ihr bin? Der Papa ist leider nicht so wie ich, er würde die Kleine auch bei jemandem lassen, bei dem sie sich unwohl fühlt, deswegen schreite ich immer ein. Ich dachte, jetzt da er so lange Urlaub hat, wird die LL gut vorangehen, aber kann ich durch so ein Verhalten dem im Weg stehen? Danke
Hallo, solange sich die Anhänglichkeit durch die Wiederannäherungskrise erklären lässt, stehen Sie mit Ihrem Verhalten der Loslösung nicht im Wege. Sobald Sie aber merken, dass sich Ihre Tochter wieder den anderen Menschen zuwendet und von sich aus Kontakt mit ihnen aufnimmt, sollten Sie sie gewähren lassen und in gewisser Weise auch ermuntern. Ihre Tochter wird sich durch mimische Rückversicherung bei Ihnen "erkundigen", ob sie sich weiter vorwagen darf oder nicht. Das heißt, Sie spielen weiterhin eine wichtige Rolle, aber das Interesse an anderen Menschen wird wachsen, ganz besonders auch das Interesse am Vater. Der sollte sich weiter interessant machen und nicht nur als Spiele-Vater auftreten, sondern sich auch am Füttern und Wickeln beteiligen. Auch das Einschlafprogramm ist jetzt zunehmend mit eine Aufgabe für den Vater. Viele Grüße