Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Ist es nicht zu viel auf einmal?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Ist es nicht zu viel auf einmal?

Karolcia2a

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Liebe Frau Henkes, erstmal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen und mir und anderen Eltern helfen. Ich bin die Mutter einer 2,5 jährigen Tochter und gleichzeitig schwanger mit einem zweiten Kind.  Wir machen gerade die Eingewöhnung in der Kita (heute hat erst zweite Woche begonnen). Meine Tochter ist sehr zurückhaltend wenn es um unbekannte geht, aber sie geht sehr gerne in die Kita und bleibt dort schon über 2 Stunden ohne mich. Wir bestärken sie immer darin, dass sie schon so groß ist und so gut vieles kann. Sie scheint sehr stolz auf sich sein. In der Kita hat sie sehr schnell eine gute Bindung zu einem Erzieher gemacht. Wir sind auch von 3 Monate umgezogen und sie hat ihren eigenen Zimmer mit eigenem Bett. Bis jetzt hat sie mit uns im Schlafzimmer geschlafen. Ihres (noch) Babybett stand neben unser Bett mit einer Seite offen. Es war etwas sowie Beistellbett. Sie könnte immer nachts zu uns kommen und kuscheln. Jetzt ist es so, dass das Bett ihr zu klein ist, außerdem in 3 Monate kommt ihre kleine Schwester zur Welt und wir hatten vor sie langsam an ihres Zimmer und Bett einzugewöhnen, damit sie nachts ungestört schlafen kann, falls Baby weinen wird.. Wir haben vor paar Tagen begonnen, und zwar ich habe ihr erklärt, dass ihres Babybett für sie schon zu klein ist und sie hat ein wunderschönes Zimmer (sie hat das Zimmer mitgestaltet und hat sich gewünscht, dass die Wände blau werden) wo sie total gerne spielt. Dort steht auch ihres großes, neues Bett, wo sie jetzt schlafen darf. Die erste drei Nächte habe ich mit ihr dort geschlafen- sie auf dem Bett und ich auf der Matratze neben dem Bett. Es hat super geklappt und gestern sagte sie zu mir, dass mein Bett im Schlafzimmer steht und ihres in ihrem Zimmer. Somit habe ich mir gedacht, dass wir versuchen, dass sie alleine mit ihren Kuscheltieren schläft. Sie hat auch super geschlafen, außer einmal, dass sie mich kurz gerufen hat. Ich bin zu ihr gegangen und kurz ihre Hand gehalten. Sie ist dann direkt wieder eingeschlafen. Heute morgen ist zu mir ins Bett gekommen und wir haben wie jeden Morgen sehr lange gekuschelt. Wie ich schon früher angekündigt habe, in 3 Monate kommt ihre kleine Schwester zur Welt. Sie ist bis jetzt ein Einzelkind gewesen, das sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit bekommen hat. Wir waren immer zusammen. In letzten Monat müsste ich ins Krankenhaus. Sie war dann mit ihrem Papa (meinem Mann) zu Hause. Erste Tage waren für sie unglaublich schwierig, aber danach hat es sehr gut funktioniert und sie hat sich an der neuen Situation dran gewöhnt. Jetzt komme ich endlich zu meiner Frage. Finden Sie nicht, dass es für sie momentan zu viel sein kann? Kita Eingewöhnung, alleine schlafen, bald Geschwisterchen.... So viele Veränderungen in kurzer Zeit. Ich war bereit mir ihr länger in ihrem Zimmer zu schlafen und habe mich auf längere Eingewöhnung in der Kita vorbereitet. Ich möchte sie nicht zwingen und habe Sorgen, dass sie irgendwann Rückschritte machen wird. Was meinen Sie dazu? Ich werde mich über ihre Meinung sehr freuen. Schöne Grüße  


Ingrid Henkes

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Guten Tag, da es Ihrer Tochter gutgeht, denke ich nicht, dass ihr im Moment alles zuviel ist. Sie sollten jedoch damit rechnen, dass Ihre Tochter nach der Geburt des Geschwisterchens wieder bei Ihnen im Bett schlafen will. Sie wird dem neuen Baby diesen Platz nicht überlassen wollen, der größere Nähe zu Ihnen bedeutet. Sie sollten es auch akzeptieren, dass Ihre Tochter wieder zu Ihnen ins Bett kommt, falls sich in der Kita Eingewöhnungsschwierigkeiten ergeben sollten oder etwas anderes sie belastet. Die Nähe zu den Eltern gibt einem Kind in solchen Situationen die nötige Sicherheit, um Angst zu mildern.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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