Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt. Sie hat schon sehr früh angefangen zu fremdeln. So mit 3,5 Monaten. Sehr stark auch. Selbst bei Oma hat es lange gedauert bis das Vertrauen da war. Haben sie auch immer geschützt also auf den arm genommen. Auch Oma langsam als zeitweise Betreuungsperson herangeführt. Das geht auch richtig gut. Sie hat auch schon 1 mal jetzt bei ihr geschlafen und das ging auch gut. Es ist jetzt schon besser, aber bei manchen Menschen immer noch. Selbst wenn ich sie auf dem arm habe, ich muß dann manchmal weggehen damit sie sich beruhigt. Ist unsere Bindung ok? Desweiteren ist es so, daß sie nahezu bei jedem auch wenn derjenige das erste mal da war und sie zu Anfang geweint hat am ende wenn derjenige geht weint. Sie läßt sich schnell wieder beruhigen aber erstmal weint sie dann kurz. Ist das normal? Danke LG Pinski
Stichwort: Angst als Veranlagung Hallo, ganz offensichtlich gehört Ihre Tochter von Geburt an zum ängstlichen Typ. Solche Säuglinge fremdeln in der Regel sehr früh und sehr stark. Selbst die sichere Bindung vermag es nicht immer, die Angst vor fremdem Einfluss oder fremden Gesichtern ganz zu bannen. Allerdings ist die sichere Bindung der einzige Garant dafür, dass die Fremdelangst nicht in eine extreme Anhänglichkeit übergeht oder zu einer fortgesetzten Fremden- und Sozialangst wird. Sie handeln also vollkommen richtig. Ängstliche Kinder neigen aber auch zu späterer Trennungsangst, und da kann das Paradox auftreten, dass ein Kleinkind sogar Trennungsangst und Tr.-schmerz empfindet, wenn die eigentlich fremde Person fortgeht. Man sieht daran, dass es dem Kind nicht allein um die Person geht, von der es getrennt wird, sondern um den Augenblick der Trennung, bzw. des Verschwindens einer Person generell. Das ist für das Verständnis von Trennungsangst eine hoch interessante Geshichte. Außer Ihre Tochter trösten, können Sie im Moment nichts dagegen machen. Dieses Phänomen wird sich wieder verlieren. Viele Grüße
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