Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Impfvorbereitung

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Impfvorbereitung

Blabliblu2020

Sehr geehrter Herr Prof Nohr, Wie bereitet man denn ein Kind (2,5) auf eine Impfung vor. Sie hat gute Arztassoziationen und das möchte ich nicht kaputt machen. Ich möchte ihr keine Angst machen, aber ich möchte sie auch nicht 'im guten Glauben' hin bringen und dann tut es weh. Was können Sie da empfehlen? Vielen Dank


Hallo, diese Frage haben wir uns als impfende Ärzte natürlich auch immer wieder gestellt, aber eine generelle Antwort haben wir nicht gefunden. Wir haben auch den Arzt gewechselt (damit der andere der Gute bleiben konnte), was überhaupt nicht funktionierte. Ich glaube, man sollte es einmal kurz erklären(Nutzen, Notwendigkeit der Spritze usw.) was da abläuft und auch dass es einmal weh tut. Wichtig ist, dass Ihr Sohn darüber nicht im Unklaren gelassen wurde, aber man sollte das jetzt nicht ausdehnen und oft wiederholen. Auch von der Seite des Arztes ist das wichtig und er sollte auch versuchen, den Kontakt nachher wieder positiv zu gestalten. Wenn da eine gute Beziehung besteht, hält die das auch aus (ein krebskranker Junge, den ich ca. 100 mal spritzen musste, sagte einmal, ihm ist das am liebsten von mir, weil er da weiß, "dass du dir alle Mühe gibst"). Trost und eine kleine Anerkennung nachher kann den Ablauf abrunden und das wars dann auch. Wird schon klappen. Dr.Ludger Nohr


Mamamaike

Hallo, ich habe meinem Sohn erklärt, dass er untersucht wird und dass er dann geimpft wird, d.h., dass er eine "Medi" (sein Wort) bekommt, die macht, dass er gesund bleibt. Die Medi gibt es aber als Pieks in den Arm, weil sie nur so wirken kann. Das tut kurz weh, und da muss man auch kurz Weinen, aber danach ist alles wieder gut und er geschützt. Wir haben dann auf seinen Antrieb hin "Impfen" mit seinen Stofftieren gespielt und ich hatte beim Termin eine "Belohnung" für ihn griffbereit dabei (er trinkt gerne Leitungswasser, wenn er geweint hat oder sich aufgeregt hat). Mittlerweile bekommt er beim Arzt auch ein Gummibärchen, und die liebt er. Natürlich hat er geweint, aber er hat sich ganz schnell wieder beruhigt. Und zu Hause wollte er dann Impfen spielen, um ein Gummibärchen zu bekommen... Ja, er hat super reagiert, und das ist bestimmt nicht bei jedem Kind so, aber Impfen muss nunmal sein (zumindest meine Meinung), und da muss Ehrlichkeit zwingend sein, aber dann muss man da durch... Viele Grüße


Curcuma

Hallo, ich weiß nicht, ob es auch bei älteren Kindern angewandt wird, aber bei den letzten Impfungen (mein Sohn ist jetzt 21 Monate alt) hat er vorab immer ein leicht betäubendes Spray („Zauberspray“) drauf bekommen. Wartezeit danach bis zur Spritze ist so 15 + min, wenn ich mich nicht täusche. Es hat offensichtlich gewirkt, denn er hat dann nie geweint. Inwieweit es psychologisch sinnvoll ist, vermag ich nicht zu sagen. Viele Grüße!


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