Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Hospitalismus oder Autismus

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Hospitalismus oder Autismus

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Sehr geehrter Dr. Posth,Sohn ist 2,5 jahre alt. Leider läuft die Beziehg.zum Kindesv.nicht mehr gut(seit 1,5 jahren) und alle, aber insbesondere der Kleine leiden darunter, wir schreien nicht, aber diese Disharmonie bekommt er ja trotzdem mit. Nun wurden in der Kita Verhaltensauffälligkeiten festgestellt: folgt Aufforderung erst nach dem 3.Mal, stellt sich hin und wieder in eine Ecke und spielt überwiegend allein etc. es fielen die Begriffe Autismus/Hospitalismus. Nun meine Frage: kann sich das wieder regulieren, wenn wir getrennt leben,die Bindung zu beiden Elternteilen weiterhin intensiv besteht? Wäre ein Umzug + Kitawechsel jetzt schlimm, denn zu einem späteren Zeitpunkt wenn er 5J.ist stell ich mir einen Kitawechsel schlimmer vor.Wir gehen sehr liebevoll mit unserem Sohn um, aber unsere Probleme scheinen Ihn doch sehr zu belasten.Ich habe die Möglichkeit in eine neue Whg. zu ziehen(ca.10 Km entfernt) und würde ihn dann dort in die Kita eingew.


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, ein Wechsel der Ki-ta ist immer dann für ein Kind zu verkraften, wenn es in der neuen Einrichtung liebevoll und kindgerecht behandelt und aufgenommen wird. Das setzt natürlich eine sanfte Ablösung voraus, insbesondere bei Kinder unter 3 bis Jahren. Die Kinder spüren, wie Sie schon richtig vermuten, die Spannungen zwischen den Eltern im Falle einer bevorstehenden Trennung und stehen dadurch selbst unter Stress. Das hindert sie zusätzlich zur ohnehin bestehenden Herausforderung daran, sich in die Gruppe der Gleichaltrigen einzuleben. Also mit Hospitalismuns oder gar Autismus hat das nichts zu tun. Was Ihr Sohn im ki-ga in seinem Verhalten zeigt, sind genau diese Überforderungs- und Stressanzeichen. Sie müssen allerdings die Erzieherinnen auch bis zu einem gewissen Grade mit einbeziehen, damit sie richtig reagieren können. Ob es besser für ein Kind ist, wenn die Eltern noch zusammenleben, sonst aber keine Beziehung mehr pflegen, oder sich dann tatsächlich trennen, ist schwer zu sagen. Prinzipiell hat es ein Kind immer lieber, wenn die Eltern noch zusammenbleiben und sich irgendwie zusammenraufen. Wenn das aber gar nicht mehr möglich ist, ist es besser, auseinander zu gehen. Viele Grüße


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