Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Genetische Prädispodition

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Genetische Prädispodition

Peeech32

Liebe Frau Henkes,  ich selbst leide seit meiner Jugend unter einer Borderline-PS, deren Kriterien ich dank sehr guter Psychotherapie mittlerweile jedoch (wenn überhaupt) nur noch marginal erfülle. Ich kenne das Entstehungsmodell der Erkrankung und weiß um die genetische Komponente.  Mein kleiner Sohn ist nun 9 Wochen alt und, wie Hebamme, Ärztin und Andere sagen, sehr temperamentvoll 😀 Er schreit sehr laut, eindringlich und anhaltend, wenn er ein Bedürfnis hat. Des Weiteren ist er nur sehr schwer zu beruhigen und braucht auch oft lange dafür. Meistens erfordert es einen starken Reiz (kräftiges Hüpfen, an die kalte Luft gehen), damit er reagiert und weitere Beruhigungsstrategien bei ihm überhaupt ankommen und wirken.  Nun kommt mir dieses "temperamentvolle" Verhalten doch sehr bekannt von mir selbst vor. Kann es sein, dass sich in diesem Verhalten bereits jetzt sein Temperament zeigt bzw die genetische Disposition, die er von mir vererbt bekommen hat? Oder ist das noch zu früh? Falls dem so sein sollte, will ich natürlich möglichst früh darauf eingehen und sehr gut darauf achten, dass er damit gut umgehen kann und nicht auch krank wird.    Ich bedanke mich herzlich für eine Antwort :-)  


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, das kann ich aus der Distanz leider nicht einschätzen. Ich gehe aber davon aus, dass es bei einem neun Wochen alten Kind ohnehin noch zu früh ist, zwischen Temperament und Erkrankung zu unterscheiden. Da Sie um die Bedingungen Ihrer Erkrankung wissen, hilft es Ihrem Sohn sicher grundsätzlich, wenn Sie möglichst gute Entwicklungsmöglichkeiten für ihren Sohn schaffen. In einem sozialpädiatrischen Zentrum bekommen Sie dazu qualifizierte Beratung und Unterstützung. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Sie entlasten würde, nicht hinter jeder Äußerung Ihres Sohnes ein Anzeichen Ihrer Erkrankung sehen zu müssen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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