Sonnenblume2411
Liebe Frau Henkes Vielen Dank für die Möglichkeit Fragen zu stellen. Meine Frage ist vielleicht etwas komisch, aber da sie mich doch sehr beschäftigt, stelle ich sie trotzdem. Unsere Tochter ist 8 Monate alt. Sie schläft gut, isst gut, ist motorisch schon sehr weit, sie ist ausgeglichen, neugierig und weint kaum. Somit ein absolutes "Anfängerbaby", wie man sagen würde. Nun zu meiner "Angst"/"Unsicherheit". In den ersten Monaten hat sie tagsüber bei mir immer in der Trage geschlafen. Das klappte total gut und hat für mich und scheinbar auch für sie (denn sie schlief immer sehr schnell ein und schlief auch relativ lange dann) gut gepasst. Dies habe ich so gehandhabt, weil sie sich tagsüber schwer ablegen liess, nachdem sie eingeschlafen war und danach hat sich das bei uns beiden so eingespielt. Mein Mann hingegen konnte mit der Trage nichts anfangen. Er hat sie dann jeweils in den Schlaf gewiegt und bei sich im Arm schlafen lassen und immer wieder versucht abzulegen, was nach einer Zeit auch unglaublich leicht geklappt hat. Es war als hätte sich ein Schalter umgelegt, sie schlief schnell ein und liess sich nach wenigen Augenblicken ins Bettchen legen. Da sie immer schwerer wurde und ich gesehen hatte, wie gut das bei meinem Mann funktioniert, habe ich ebefalls damit angefangen sie so tagsüber schlafen zu lassen. Ich habe sie jeweils in den Schlaf gewiegt und anschliessend in unser Bett gelegt. Ich nutze seitdem diese Zeit auch zum runterfahren. Ich lege mich dann zu ihr, halte ihre Hand, streichel ihr Köpfchen, kuschel mich an sie und höre nebenbei auf dem Handy Musik oder einen Podcast oder lese Zeitung. Nun mache ich mir aber Sorgen, dass dieses doch abprupte nicht mehr in die Trage nehmen zum Schlafen, für sie ein Problem darstellen könnte. Immerhin ist die Nähe in der Trage doch eine andere, als wenn man sich nebeneinander legt und kuschelt und ich mache mir Sorgen, dass sie sich vielleicht fragt, weshalb sie ihre Mama nicht mehr bei sich schlafen lässt. Ich weiss nicht, was mich zu dieser Unsicherheit veranlasst, denn die Kleine ist total fröhlich, ausgeglichen, wird von meinem Mann und mir den ganzen Tag geknuddelt, bespasst, wir singen und lesen ihr vor und gehen auf alle ihre Bedürfnisse ein und an ihrem Verhalten hat sich auch nichts geändert. Sie wird auch viel von uns getragen (wenn sie möchte, denn im Moment möchte sie einfach alles auf eigene Faust entdecken) und nachts schläft sie neben unserem Bett im Beistellbettchen. Sie schläft auch 10 h durch und braucht nachts wenn, dann nur kurz den Schnuller oder möchte, dass man ihre Hand hält. Kurz: sie ist fröhlich, bekommt Raum um sich zu entfalten und viel seelische und körperliche Zuwendung in Form von Vorlesen, Kuscheln, Tragen, Spielen. Daher gibt es eigentlich keinen Grund sich solche Gedanken zu machen, aber ich wäre dennoch froh, um Ihre Einschätzung. Wäre es denkbar, dass die zu schnelle Umgewöhnung oder die fehlende Nähe durch die Trage, ein traumatisches Erlebnis für meine Tochter darstellen könnte? Vielleicht sind es auch einfach Schuldgefühle meinerseits, weil ich mir den Alltag mit Kind dadurch so plötzlich um einiges erleichtern konnte und mir auch etwas Ruhe gönnen kann. Immerhin wird einem als Mama immer suggeriert, man müsse sich am Besten beide Beine ausreissen, um es "gut" und "richtig" zu machen und alles darunter, ist zu wenig und würde den Kindern nicht gerecht werden. Entschuldigen Sie das Gedanken-Wirrwarr, ich hoffe Sie können damit trotzdem etwas anfangen und vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen darüber machen, Ihrer Tochter mit der raschen Entwöhnung von der Trage geschadet zu haben. Im ersten Lebensjahr ist es für ein Kind wichtig, dass es nach seinem Bedürfnis Körperkontakt und Nähe zu Mutter und Vater erfahren kann. Wie das geschieht, ist meist ganz unerheblich. Ihre Tochter kann sich noch nicht fragen, warum Sie etwas verändert haben. Zu solchen Leistungen ist das Gehirn in diesem Alter noch nicht fähig. Sie bekommt weiter die gewünschte körperliche Nähe, die ihr bei der Entwicklung von Urvertrauen und Bindung hilft. Sie sollten auch keine Schuldgefühle haben, weil Sie sich den Alltag ein wenig erleichtern können. Gerade das erste Lebensjahr eines Kindes erfordert von Müttern viel Kraft und Energie. Daher sollten Sie jede Möglichkeit nutzen, sich das Leben etwas zu erleichtern. Auch für Ihre Tochter ist es wichtig, dass Sie gut für sich sorgen. Nur wenn es Ihnen gut geht, können Sie gut für Ihre Tochter dasein. Lassen Sie sich nicht suggerieren, dass es nie reicht, um eine gute Mutter zu sein. Ihre Tochter ist gut entwickelt und ein fröhliches Baby. Das ist das beste Indiz dafür, dass ihr nichts schadet. Genießen Sie die Zeit mit ihr weiterhin unbeschwert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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