Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Entwicklungssprung 6 Monate?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Entwicklungssprung 6 Monate?

Danielle16

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Meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt (musste 37+1 per Kaiserschnitt geholt werden). Mit viel Geduld und Körpernähe hatten wir es geschafft, dass sie fast alle Nickerchen (5 × ca. 30 Minuten) plus Nachtschlaf in ihrem Beistellbett macht. Seit einigen Tagen ist alles dahin. Sie schläft nur noch im sich bewegenden Kinderwagen, ist ständig quängelig und weinerlich (z.B. wenn Spielzeug aus der Hand fällt, wenn sie ihren Oberkörper hochziehen will und zurück fällt) und kreischt das uns die Ohren bluten. Manchmal ist sie nur in der Trage zufrieden. Sie war nie ein guter Schläfer, aber nachts wacht sie jetzt alle 2 Stunden auf und trinkt ewig an der Brust.  1. Frage: Handelt es sich hier um einen Entwicklungssprung und wie können wir sie in dieser offensichtlich schwierigen Phase unterstützen? Mich frustriert es, sie ständig im Kinderwagen in den Schlaf zu schunkeln, aber es fühlt sich auch nicht richtig an, ihr den Schlaf im Bett aufzuzwingen.  2. Frage: Meine Tochter schafft keine altersgerechte Wachphase, manchmal ist sie nach 40 Minuten schon wieder müde, weil sie nur Powernaps macht. Selbst wenn sie draußen beim Spazieren mal 1-2 Stunden schläft ist sie schnell wieder müde (obwohl Nachtschlaf insgesamt etwa 11 Stunden). Fehlt ihr vielleicht etwas?  Danke im Voraus für Ihre fachkundige Einschätzung!


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Schlafverhalten von Babys ist noch sehr unbeständig und kann sich je nach Entwicklungsphase immer mal wieder ändern. Zu den Gründen lässt sich nicht unbedingt etwas sagen, weil die Kinder sich ja noch nicht dazu äußern können. Um Träume handelt es sich vermutlich noch nicht. Aber auch im ersten Lebensjahr haben Babys bereits unbewusst Erfahrungen zu verarbeiten. Auch wenn es anstrengend ist, für Ihre Tochter ist es wichtig, dass sie auch unter den veränderten Bedingungen spüren kann, dass Sie ihre Bedürfnisse möglichst erfüllen. Versuchen Sie, sie zu trösten,wenn sie weinerlich ist. Da Babys eben noch nicht sagen können, was sie bedrückt, lässt sich ein Problem nicht immer beseitigen. Für Ihre Tochter ist es jedoch vor allem wichtig, dass sie bei ihr sind und sie sich mit ihrem Unbehagen nicht alleingelassen fühlt. Das stärkt die Bindung und das Urvertrauen. Ich finde es schwierig, in diesem Alter schon von altersgerechten Wachphasen zu sprechen, weil der Schlaf bei jedem Kind anders ist. Ich denke nicht, dass Ihrer Tochter etwas fehlt. Das sprechen Sie jedoch am besten bei Ihrem Kinderarzt an. Vielleicht gibt Ihnen der nebenstehende Text von Dr. Nohr über den kindlichen Schlaf weitere Anregungen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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