Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Einschulung/Rückstellung

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Einschulung/Rückstellung

Lissje1980

Beitrag melden

Sehr geehrte Frau Henkes, unser Sohn ist im März 2 Jahre alt geworden. Er geht zur Logopädie und ist bald fertig, da er altersentsprechend entwickelt ist. Wir sind auch bei der Ergotherapeutin, da er vom Muskeltonus immer 'schlaff' war. Der Kinderarzt wollte uns damals kein Rezept ausstellen, da er keine Notwendigkeit sah. Wir haben dann über den Hausarzt ein Rezept bekommen, da die Logopädin dazu geraten hat.  Unser Sohn hat als Baby noch nie Mittagsschlaf gehalten und schläft manchmal nur 6 Stunden. Laut Erzieherinnen wirkt er immer müde und sei unkonzentriert. Wir waren deswegen auch im SPZ. Laut Kinderarzt im SPZ und unserem Kinderarzt ist er durchschnittlich entwickelt, alles ganznormal. Die Erzieherinnen sagten auch, dass er kognitiv sehr fit sei aber im Stuhlkreis abschweift. Er findet diesen langweilig. Nun haben die Erzieherinnen und die Ergotherapeutin angeraten, ihn erst nächstes Jahr einzuschulen. Kinderarzt und Logopädin sehen das anders. Er will auch zur Schule, kann alle Buchstaben und rechnet auch im kleinen Rahmen. Er interessiert sich sehr für Dinosaurier und Vulkane. Problem ist wirklich, dass ihn viele Dinge nicht interessieren und er dann Konzentrationsprobleme hat. Eigentlich ist es ein Muss- Kind. Der Arzt im SPZ hat uns auch nicht zur weiteren Diagnostik geschickt (IQ Test wäre sicher unauffällig) und am Schlafverhalten würde sich nicht viel ändern. Er bräuchte halt nicht mehr. Die Erzieherinnen haben uns von einem Melatonin Spray erzählt. Davon hält der Kinderarzt aber nichts! Was halten Sie von dem Ganzen? Vom Gefühl her, würden wir ihn einschulen lassen. Mit der Konzentration hat er Probleme. Er macht Sachen, wie zum Beispiel Schwungübungen max.  30 Minuten, steht dann auf und hat keine Lust mehr. Er freut sich so auf die Schule, ich möchte ihn aber auch nicht überfordern. Wobei wir eher glauben, dass er sich im Kindergarten langweilt. Was würden Sie tun?   Vielen Dank  Ela 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Sie können Ihren Sohn ruhig einschulen. Es ist sicher sehr sinnvoll, seine gute Motivation zu nutzen. Da er kognitiv fit ist und viele Interessen hat, kann er das in der Schule gut einbringen und eventuelle Konzentrationsprobleme so kompensieren. Alle Ärzte haben Ihnen zudem die Unauffälligkeit des Verhaltens Ihres Sohnes bestätigt. Wenn Ihr Sohn Konzentrationsschwierigkeiten hat, können diese auch in der Schulzeit angegangen werden. Außerdem sind Grundschulen heute auf sehr unterschiedliche Kinder eingestellt. Die Schuleingangsphase umfasst in der Regel drei Jahre, so dass ein Kind bei Problemen auch länger dort verweilen kann. Es wird Ihrem Sohn sicher helfen, wenn Sie ihm den Schulstart zutrauen und ihn diesbezüglich unterstützen. Medikamentenempfehlungen (ich halte Melatonin für ein solches) von medizinischen Laien finde ich nicht unproblematisch. Da sollten Sie sicher dem Kinderarzt vertrauen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Lissje1980

Beitrag melden

Hier noch eine Anmerkung. Die Schuleingangsuntersuchung wurde aufgrund von Corona ausgesetzt. 


Mamamaike

Beitrag melden

Hallo,   Du meinst sicher ein anderes Alter?   Viele Grüße


Lissje1980

Beitrag melden

Entschuldigung. Ja ich meinte 6 Jahre wurde er alt. Vielen Dank für dem Hinweis. 


cube

Beitrag melden

Unser Kind war auch schon immer ein Wenig-Schläfer - mein Mann hingegen könnte jeden Tag Winterschlaf halten :) Menschen haben unterschiedliche Schlafbedürfnisse. Bzgl Einschulung: 30 min Konzentration ist doch gut. In der GS 1. Klasse wird noch nicht straight 45 min durchunterrichtet. Da wechseln Aufgaben u spielerisches noch ab. Unser Kind war auch schulreif, aber noch jung. In NRW gibt es dafür die verlängerte Schuleingangsphase: 1. u 2. können in 2,2 od 3 Jahren durchlaufen werden. Das ist kein Sitzenbleiben sondern genau für d Kids gedacht, die Schulreif sind, aber evt etwas länger brauchen, um das Durchaltevermögen/Ernsthaftigkeit zu erreichen. Ich würde einschulen u dann erst mal abwarten, wie sich alles entwickelt. 


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Dr. Posth, unser Sohn wird im Herbst 2010 eingeschult. Wir wohnen in einem kleinen Dorf. Seit er 2 ist, gehe ich arbeiten (anfangs 12 Wstd., jetzt 27 Wstd.) Seit Sept.07 geht er in den Kiga, ich nehme ihn morgens mit und hole ihn nach der Arbeit wieder ab. Er geht sehr gerne dorthin. Nun überlegen wir in welche Schule er gehen soll. In unse ...

Hallo, Dr. Posth, mein Sohn wird Mitte Januar 2010 5 J. alt, sein großer Bruder geht in die 2. Klasse. Ich überlege, den Kleinen eventuell für Herbst 2010 zur Schule anzumelden, dann wäre er bei Einschulung 5 Jahre und 7 Monate alt. Fast alle seine Kigafreunde gehen dann in die Schule. Er ist in allen Bereichen weit entwickelt, sprachlich, grob- ...

Unsere Tochter (Sep.05) möchte gerne mit ihren Freundinnen in die Schule gehen, dass würde heißen, dass sie mit knapp 6 und nicht mit knapp 7 in die Schule kommt. Wir haben eine entwicklungsdiagnostische Überprüfung (3Termine a 50 minuten) machen lassen, um abzuschätzen, ob es realistisch ist oder nicht. Danach schaut es aus jetziger Sicht gut aus ...

Hallo Herr Dr. Posth, die Fachleute sind der Spieltherapeut, die Familienhelferin, der Tester (auf Hochbegabung spezialisierter Sonderpädagoge vom Schulamt) & die Kiga-Erzieherin. Lehrerin & Rektor sind bereit den Weg mit uns zu gehen, da sie sein Potential sehen & die Probleme auch mit der Hochbegabung in Verbindung bringen. Alle Beteiligten gehen ...

Lieber Herr Dr. Posth,lebe in Frankreich u betreue meinen Sohn (13 M) selbst. Leider gibt es keine Krabbelgruppen o.ä.,da alle Kinder fremdbetreut werden. Nicht leicht für mich (Isolation) u auf Dauer auch nicht ideal fürs Kind. Falls ich Arbeit finden sollte,möchte ich lieber eine TaMu finden,bei der ich auf eine hier unbekannte sanfte Eingewöhnun ...

Hallo Herr Dr Posth! Ich habe Ihnen früher schon mal geschrieben, da meine Tochter ein sehr schüchternes, hochsensibles Kind ist. Lange Zeit war alles gut (bis auf dass sie alles Neue ablehnt…). Sie ist gerne in den Kiga gegangen. Hat jedoch nie Freunde gefunden und war stets sehr auf die Erzieherin fixiert. Nun geht sie seit Do zur Schule, und ...

Hallo, Dr. Posth, Tochter, am 29.7.08 geboren, könnte als Kannkind im kommenden Schuljahr eingeschult werden (Stichtag Schleswig-Holstein 30.6.), kognitiv sehr weit (große Schwester in 1. Klasse, lernt sehr viel von ihr), rechnet im Zahlenraum bis 10 Plusaufgaben, kennt die meisten Buchstaben, kann Wörter buchstabieren (R - A- B- E = Rabe) und kurz ...

Guten Tag, Wir haben folgendes Problem. Unser Kind wird Ende Juni 6 Jahre. Wir waren letzte Woche bei der Schuleinschreibung und dort wurde uns von der Schulleitung gesagt, dass sie uns die Rückstellung empfehlen.  Sie sehen das Kind nicht in der Schule, da er beim Schulscreening sich nur 10 Minuten Konzentrieren konnte, herumgelaufen wäre und ...

Guten Tag, Wir haben folgendes Problem. Unser Kind wird Ende Juni 6 Jahre. Wir waren letzte Woche bei der Schuleinschreibung und dort wurde uns von der Schulleitung gesagt, dass sie uns die Rückstellung empfehlen.  Sie sehen das Kind nicht in der Schule, da er beim Schulscreening sich nur 10 Minuten Konzentrieren konnte, herumgelaufen wäre und ...

Guten Morgen, mein Sohn (fast sechs Jahre alt) hat eine schwere Sprachentwicklungsstörung (Wort- und Satzbildung, Lautbildung), er ist in der aktiven Sprache etwa auf dem Stand eines 2.5 jährigen, in der passiven Sprache altersentsprechend. Zudem hat er hochgradig ADHS. Logopädie und KiGabegleitung laufen bereits. Kognitiv ist er allerdings alt ...