Frage: einige Fragen

hallo,sehr geehrter Herr Dr. Posth!Heute einige Fragen: -ab welchem alter immer wichtigere Bedeutung der altersgleichen Gruppe,so dass Kränkungen/Schäden nicht mehr wett machen kann?? -Könnten Sie mir bitte konkrete Auswirkungen von Auszeit(empfinden Kinder als Strafe?!,vor allem bei sehr sensiblen)Kindern nennen?Ich hab das Gefühl,dies hat bei Mimi ganz tief drinnen etwas gekränkt. -Kann eine Auszeit im Sinne der klass. Konditionierung aus dem neutralen Reiz Mensch ein Angstfaktor werden?? -Wenn Kinder provozieren,hat dies meistens eine Ursache,richtig?Zu viel Strenge z.b.im Kiga kann so ein Verhalten gegenüber Erz.auslösen??? Zu den Hindernissen bzgl.Ki-gawechsel: zum einen werden wir so schnell(vor Sept08)keinen freien Platz bekommen.Dann will Mimi von sich aus eigentlich(derzeit)nicht in einen andern ki-ga.Sie sagt,sie mag die Kinder im jetzigen,klar,weil sie die kennt,hatte ja auch mühsam sie dort eingewöhnt.diese Frage stellt sich auch im neuen: Eingewöhnung,wie? V.Grüße

Mitglied inaktiv - 19.11.2007, 07:51



Antwort auf: einige Fragen

Stichwort: erste Erziehungsschritte Hallo, wenn ich Sie recht verstehe, meinen Sie einen Einfluss der peer-group, der nicht mehr durch die Eltern ausgeglichen werden kann. Das ist so sicher nicht messbar. Man kann nur sagen: je sicherer die Bindungsverhältnisse zu den Eltern sind, desto besser kann ein Ausgleich stattfinden. D.h. der Einfluss der Gruppe wächst stark mit den schlechten Bindungsverhältnissen zu den Eltern. Das beginnt spätestens im Schulalter. Zur Auszeit: die Auszeit hat keine strafenden Charakter, wenn sie vom Kind aus sofort nach Einsicht in das Fehlverhalten beendet werden kann und die Bezugsperson darauf versöhnlich reagiert. Dann setzt sie nur so etwas wie ein Zeichen, ist also dringliche Ermahnung. Wird sie aber als Instrument der Ausgrenzung, Verächtlichmachung und Demütigung eingesetzt, vermag sie druchaus zu traumatisieren und Angst hervorzurufen. Das Provokationsverhalten von Kindern rührt meiner Auffassung nach von "alten Wunden" in der Trotzzeit her und will auf die noch vorhandene seelische Wunde aufmerksam machen. Hauptfaktor ist das beschädigte Selbst. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.11.2007