Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Eingewöhnung Tagesmutter

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Eingewöhnung Tagesmutter

Jule199101

Hallo Frau Henkes, Mein Sohn (20 Monate) wird gerade bei der Tagesmutter einegwöhnt, wir befinden uns in der zweiten Woche. Es klappt bisher nicht so gut, er ist sehr auf mich fixiert, wobei die Tagesmutter in den ersten Tagen auch den Plan gefahren hat, dass ich dort mit ihm spiele, und sie sich nicht groß mit ihm beschäftigt, damit er erst mal ankommt. Er weint sobald er denkt, ich würde gleich gehen, deswegen haben wir noch keine Trennung versucht. Jetzt will sie morgen folgendes machen: die Kinder sollen alle in den Bollerwagen rein, einschließlich mein Sohn, dann soll ich tschüss sagen (er kann dann ja quasi nicht raus und zu mir rennen) und gehen, auch wenn er schreit und weint und sie fährt einfach los. Sie will dann gucken, ob er sich beruhigt (oder aufgibt?). Ich bin keine fachfrau und mir daher unsicher, ob das so gut ist. Habe das auch angemerkt und dann meinte sie, dass das Kind erst vertrauen aufbauen kann, wenn ich weg bin und da ich ja noch nie weg war, wäre es normal, dass er so drauf ist. Ich sehe das ein bisschen anders, denn bei einer sanften Ablösung würde man ja warten, bis das Kind soweit vertrauen hat, dass es zumindest nicht den kompletten Nervenzusammenbruch bekommt, wenn ich gehe (gehen ohne Tränen muss ja nicht sein, aber mein Sohn ist wirklich sehr verzweifelt, als ich einmal auf Toilette war, hat er total geschrien uns geweint...). Was meinen Sie? Sollte man es wie die Tagesmutter vorhat ausprobieren oder lieber noch warten oder die komplette Eingewöhnung abbrechen?  Ich muss dazu sagen, dass die Tagesmutter es total unnormal findet und das auch so sagt, dass es bis jetzt so ist, dass mein Sohn mich nicht gehen lassen will...  Ich möchte nur durch eine zu abrupte Trennung nichts falsch machen, daher die Frage  Danke und herzliche Grüße 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, ich halte es für schwierig, ein Kind, das sich offensichtlich noch nicht von der Mutter trennen kann, zu einer Trennung zu zwingen. Das mindert ja keine Trennungsangst sondern steigert sie höchstens. Tagesmütter haben verständlicherweise den Wunsch, dass die Gruppe läuft und sie mit den Kleinkindern gut durch den Tag kommen. Da kann ein Kind, dem die Trennung noch nicht gelingt, schon mal als "hinderlich" angesehen werden. Aber Sie dürfen an Ihren Sohn denken. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder in seinem Alter sich noch nicht von der Mutter trennen können. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihren Sohn noch eine Weile selber zu betreuen, wird er zu mehr Sicherheit und Objektkonstanz finden und dann später eine Trennung leichter akzeptieren können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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