love-compassion
Hallo einerseits heißt es, es ist wichtig sein Kind mit Emotionen vertraut zu machen, andererseits wurde mir gesagt, ich würde meinen Kleinen emotional erpressen (23 M). Die Situation: Er wollte sich morgens nicht wickeln/umziehen lassen. Ich lasse ihm generell viel Zeit, aber nach mehrmaligen freundlichen Aufforderungen, habe ich mit passender Stimme (nicht laut) gesagt: Ich werde langsam ärgerlich, da ich auch nach draußen möchte und ich möchte dass du dann eine frische Windel anhast." Generell frage ich mich, wie ich es verändern kann, dass wir unsere Bedürfnisse besser aufeinander abstimmen. Bis er morgens fertig gemacht ist (vom Aufwachen bis gewickelt und angezogen sein (ohne Frühstück!)) dauert es schon gut eine Stunde. Manchmal lasse ich ihn auch noch mit den Schlafsachen frühstücken, wenn er partout vorher nicht umgezogen werden will. Er soll und darf da ja auch viel mitbestimmen, aber dennoch würde ich mir für mich mehr Struktur wünschen. Ich kündige rechtzeitig an, äußere Verständnis, ich fordere auf, usw. Dennoch wird das oft ignoriert und er spielt einfach weiter. Manchmal sage ich, dass ich im Bad auf ihn warte und lasse mich auf kein Spielangebot von ihm ein. Dann kommt er meist oder eben, wenn ich sage, dass ich ärgerlich werde. Könnte er sich so für meine Gefühle verantwortlich fühlen? Ist das schon Manipulation (ungewollt)?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Sie möchten eine gute Mutter sein, Sie wollen aber auch eigene Bedürfnisse haben dürfen und Ihr Sohn soll damit zufrieden sein und sich gut gebunden entwickeln. Das ist nicht leicht alles zu verwirklichen, Kompromisse sind nötig.Der typische Ablauf ist oft, dass man viel Freiraum lässt und dann ärgerlich wird. Diese Mischung ist wenig hilfreich. Ein langsames Ansteigen des eigenen Gefühls ist für das Kind viel besser nachvollziehbar. Es ist hilfreich, eine eigene Idee vom Ablauf zu haben, die die Bedürfnisse des Kindes mit einplant. In diesem Alter versteht er nur bedingt, Verständnis hat er aber hauptsächlich für seine eigenen Bedürfnisse. Konkret heißt das, dass Sie an den Punkten, wo es Ihnen wesentlich ist, die Struktur vorgeben (nicht die Frage, willst du das?) und bei anderen Raum lassen können für seine Bedürfnisse. Manipulativ wird es, wenn man die eigenen Gefühle als Druckmittel benutzt ("jetzt machst du die Mama aber sehr traurig" u.ä.), nicht aber, wenn man seine n Ärger o.ä. zeigt. Denn das ist Teil einer Kommunikation, dass es auch mal nicht passt. Ehrlichkeit und wohlwollende Klarheit sind da sehr hilfreich. Ich hoffe, Sie können mit meinen mehr allgemeinen Ausführungen was anfangen. Dr.Ludger Nohr