BabyLiebe22
Ich würde gerne das Verhalten meiner Tochter (18 Monate) verstehen. Zuhause ist sie sehr anhänglich, sie möchte immer auf den Arm, spielt kaum alleine, möchte immer mit im selben Raum sein wie ich. Habe das Gefühl ihr Bindungtank ist immer nicht ganz Voll obwohl wir wirklich fast nur aufeinander leben, kuscheln, spielen oder Bücher lesen. Haushalt mache ich fast nur während sie schläft. Wenn wir wo anders sind, im Supermarkt oder bei Freunden dann rennt sie total interessiert rum und läuft lachend von mir weg, muss sie manchmal sogar „einfangen“. Genau das Gegenteil von zuhause obwohl ich eigentlich denken würde „draußen“ benötigt sie ja mehr Sicherheit als in ihrem gewohnten Umfeld zuhause. Ich freue mich natürlich sehr, dass sie unterwegs so offen ist. Aber ich habe Sorge, dass sie sich zuhause irgendwie nicht so sicher fühlt.
Guten Tag, Ihre Tochter fühlt sich zuhause und in Ihrer Nähe sehr sicher. Die Bindung scheint gut zu funktionieren. Genau deshalb kann Ihre Tochter woanders auf Entdeckungsreise gehen. Im Alter Ihrer Tochter kommen ja neue Interessen hinzu. Die Kinder entwickeln eine große Neugier auf alles Unbekannte, das es zu erforschen gilt. Sicher gebundene Kinder trauen sich da ran und von den Müttern weg, weil sie sich ihrer Mütter sicher fühlen. Dazu ist dann die ganz direkte Nähe nicht mehr so nötig. Zuhause können Kinder dann noch sehr anhänglich sein, weil sie die Nähe zu den Bezugspersonen einfach sehr genießen. Das Bedürfnis nach häufigem, direktem Körperkontakt lässt mit fortschreitender Entwicklung nach, auch wenn sie noch länger gerne im selben Raum sind wie die Erwachsenen. Dann können Kinder sich oft am besten selbst beschäftigen. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes