Linda20
Hallo Herr Dr. Nohr, Mein Sohn (20 M.) ist seit einigen Wochen in der Trotzphase. Ich mache mir Sorgen ob sich bzgl. unserer Bindung & der Loslösung alles korrekt entwickelt. Mein Sohn ist Einzelkind, wird bedürfnisorientiert von mir & meinem Mann erzogen. Mein Mann beschäftigt sich seit Geburt viel, liebevoll & geduldig mit meinem Sohn & übernimmt viele Tätigkeiten wie wickeln usw.. Bis vor ca. einem Monat hat er ihn immer abends Bettfertig gemacht. Wir haben regelm. Kontakt zur Oma, allerdings ist er nur sehr selten alleine mit der Oma. Bisher war das Alleinsein bei der Oma jedoch kein Problem. Er spielt i. d. R. offen mit ihr. Wenn er sich weh tut braucht er jedoch immer mich zum Trösten. Des Weiteren haben wir viel Kontakt zu meiner Schwester & deren Mann, die ebenfalls einen Sohn im gleichen Alter haben. Zu meiner Schwester & ihrem Mann verhält sich mein Sohn jedoch schon immer schüchtern, lässt sich ungern auf den Arm nehmen, spielen usw. Obwohl sie empathische Personen sind. Ohne mich bei ihnen zu bleiben ist nicht möglich. Durch die Autonomiephase ist es gerade generell sehr schwer meinen Sohn zu wickeln/ oder Umzuziehen. Seit ca. einem Monat darf mein Mann (wenn ich zu Hause bin) nichts mehr diesbzgl. machen. Wenn ich ausser Haus bin geht es meist. Ähnliches auch beim Einschlafen. Im Februar ist die Eingewöhnung in die Kita. Ich mache mir Sorgen ob es der falsche Zeitpunkt ist? VG
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich finde es völlig in Ordnung, dass Ihr Sohn manche Menschen lieber mag als andere, und auch dass er in Belastungssituationen Sie zur Beruhigung braucht. Diese Phase der Autonomieentwicklung ist ja nicht nur "Trotz" (s.Text auf dieser Seite), sondern bedeutet ja eher, mehr selbst bestimmen und entscheiden zu wollen. Und er entscheidet jetzt mehr, wem er seine Sympathie gibt und wem weniger. Allerdings kommen die Kinder innerlich immer wieder an ihre Grenzen (das ist auch für sie keine leichte Zeit), erleben sich vielen Situationen nicht gewachsen, und brauchen dann besondere Zuwendung. Dass er das jetzt von Ihnen mehr braucht, sollte Ihren Mann nicht grämen, das wird sich auch wieder verändern, seine "besondere Zeit" kommt noch. Wenn die KiTa-Eingewöhnung aus familiären Gründen sinnvoll/nötig ist, dann kann man das versuchen. Die Entwicklung sozialer Kompetenz, also das Zurechtkommen in verschiedenen Kontaktformen, dauert noch Jahre. Da kann immer mal mehr oder weniger passend sein. Wichtig ist, dass es eine Einrichtung ist der Sie vertrauen und dass die Eingewöhnung situations- und kindgerecht ablaufen kann. Dr.Ludger Nohr
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