Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, ganz lieben Dank für Ihre beruhigenden Worte. Allerdings hat sich die Situation plötzlich ziemlich verändert. Als ich letztens zum Einkaufen gefahren bin, habe ich mich von Papa und Tochter verabschiedet, woraufhin sie ganz fürchterlich gebrüllt hat und der Papa eine ganze Weile gebraucht hat, bis er sie beruhigen konnte. Als ich dann wiederkam, hat sie sich sehr gefreut - ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mir das "übel" genommen hat. Wenn ich dagegen einfach weggehe, sie das im Spielen gar nicht so mitbekommt, gibt es kaum Probleme. Was soll man da am besten tun? Verabschieden, damit sie lernt, dass man geht - und wiederkommt. Oder soll man einfach so gehen, damit sie es nicht so mitbekommt - was mir jedoch sehr widerstrebt. Ich muss auch ergänzen, dass sie wieder anhänglicher ist, liegt aber wohl am Entwicklungsschub - hat vor 5 Tagen ihre ersten beiden Schritte ganz allein gewagt. Papa kann aber bis aufs ins Bett bringen weiter alles machen. Danke für Tipps
Hallo, Verabschieden lernen geht nicht. Kommt es bei der Trennung zum Trennungsschmerz und weint das Kind, dann gerät es unter Streß und der verhindert es, daß das Kind lernt. Dazu kommt, daß das Kind in diesem Alter ja noch gar nicht antizipieren kann, daß die Mutter gleich wiederkommt. Dann dazu müßte das Kind ja erst einmal verstehen, was in der Zwischenzeit geschieht und wo die Mutter solange bleibt und daß es eine Zukunft des Wiedersehens gibt. Da das Kind aber genau das alles nicht weiß und nicht versteht, deswegen hat es ja Angst. D.h. womit das Kind eigentlich lernen soll, dieses Rüstzeug besitzt es in diesem Alter noch gar nicht. Erst muß das Kind das Rüstzeug lernen, damit es durch Verständnis hinterher das Trennen lernen kann. Oder noch anders. Sie können von keinem Menschen verlangen, das Schreiben zu lernen, wenn er noch keine Buchstaben kennt oder Rechnen, wenn er keine Zahlen kennt. Leider wird das in der Gesellschaft einfach nicht verstanden. Viele Grüße
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