petitecoure
Sehr geehrte Frau Henkes, ich habe einen Sohn, er wird im November 7, der seit 3-4 Wochen starke Trennungsängste zeigt und ständig Angst hat uns Eltern oder der Schwester könnte etwas schlimmes passieren wenn wir allein das Haus verlassen. Er versichtert sich 10 mal hintereinander, ob wir unsere Handys dabei haben, ob wir unseren Schlüssel haben und dass wir auch ganz doll auf uns aufpassen sollen. Diese Aussagen wiederholt er wie auf einem Tonband immer wieder. Man spürt dabei deutlich seine Sorgen. Es ist bei mir als Mama sogar so, dass er sehr verzweifelt weint und große Angst hat wenn ich los muss zu meiner Arbeit. Beim Papa ebenfalls, aber bei mir ist es noch schlimmer. Wenn wir zusammen unerwegs sind schaut er immer sofort wo ich bin oder mich hinbewege. Verliert er mich kurz aus den Augen weint er. Er hat sich vor ein paar Wochen ausversehen zusammen mit seinem Cousin im Auto eingesperrt.Er bekam die Tür nicht mehr auf. Ich war nicht anwesend, nur der Papa. Bemerkt hat es letztlich der Onkel und "befreite" die beiden Jungs nach maximal 3 Minuten aus dem Auto.Das Fenster was auf Schlitz. Das Auto stand unverschlossen direkt vor der Haustür und die Kids spielten drußen und kamen auf die Idee hinezuklettern und die Türen von innen zu schließen. Mein Sohn hat nach dem Vorfall sehr geweint. Er hatte große Angst nicht mehr aus dem Auto zu kommen. Neben der Trennungsangst und der ständigen Angst uns könnte beim verlassen des Hauses etwas zustoßen, hat er nun auch noch Angst Türen zu schließen und fürchtet diese könnten nicht mehr auf gehen. Das erklärt sich natürlich aus der vorangegengenen Situation. Die anderen Ängste erschließen sich mir nicht gämzlich, da er sich immer auf uns verlassen konnte, wir ihn nie irgendwo haben warten lassen und uns auch nie etwas schlimmes passiert ist wenn wir außer Haus waren. Es ist momentan sehr viel Unsicherheit in ihm. Ich habe versucht einen Termin bei einem Kinderpsycholgen zu bekommen. Auch zuvor schon, da wir ihn auf ADHS testen sollen. Aber leider hat niemand einen Termin für uns. Haben Sie einen Rat wie ich am besten mit seinen Ängsten umgehen soll? Ich muss ja schließlich arbeiten gehen und einkaufen. Es bestalstet uns sehr, dass es meinem Sohn dann so schlecht geht. Sind wir alle zusammen ist er eher ein Draufgänger und auch oft frech. Aber die Trennungen fallen sehr schwer. Er will nun bei jedem Einkauf mit, mit wenn ich mit dem Hund raus gehe.Vorher war das nicht so, er blieb bei Oma und Opa (die mit im Haus wohnen) . Nun kommt er sogar innerhalb der Wohung alle 5 Minuten gucken ob ich auch noch da bin, wenn ich gerade auf einer anderen Etage bin als er. In der Schule geht er nur in den Klassenraum, wenn die Lehrerin schon da ist. Er sagt, wenn kein Erwachsener anwesend ist hat er Angst. Wir können kaum mehr allein aus dem Haus gehen, ohne dass es für meinen Sohn eine große Belastung darstellt. Er ist ganz oft in Tränen aufgelöst. Wie geht ich am besten mit seinen Ängsten um? Vielleicht können Sie mir einen Rat geben. Danke sehr.
Guten Tag, Sie sollten weiterhin versuchen, einen Termin bei einem/r Kindertherapeut/in zu bekommen. Betonen Sie die Dringlichkeit und lassen sich auf eine Warteliste setzen. Aus der Distanz kann ich zu der Angstproblematik keine nähere Einschätzung abgeben. Solche kindlichen Ängste können immer mal wieder auftauchen, besonders dann, wenn das Unbewusste eines Kindes mit neuen Anforderungen zu kämpfen oder neue Aufgaben zu bewältigen hat. Die Angst Ihres Sohnes um Sie könnte eine Umkehrung seiner Angst sein, von Ihnen verlassen zu werden. Dazu ist es gar nicht notwendig, das Ihr Sohn das schon mal bei Ihnen erlebt hat. Er hat eine eigene Phantasietätigkeit und hört oder sieht Geschichten, in denen so etwas vorkommen mag und überträgt sie auf sich. Nehmen Sie die Ängste Ihres Sohnes ernst und akzeptieren Sie seine Lösungsversuche für diese Situationen, z.B. gucken kommen, wo Sie sind. Machen Sie ihm klar, dass es sehr fürsorglich von ihm ist, dass er sich um Sie sorgt, dass Sie das aber sehr gut selber können und es eher Ihre Aufgabe ist, auf ihn aufzupassen. Daher stellen Sie sicher, dass z.B. jemand im Haus oder bei ihm ist, wenn Sie einkaufen gehen o.ä. Sie können versuchen, mit ihm kleine Aufgaben zu verabreden, die er alleine zu bewältigen übt. Diese Aufgaben sollte Ihr Sohn mit auswählen, um seine Autonomie und Selbstverantwortung zu stärken. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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