Hallo!
Meine Lina (8 1/2 Mon.) will nachts immer noch mind. 3x stillen, Tendenz steigend.
Sie hatten geschrieben, daß ein Kind im 2. Lebenshalbjahr nachts nicht mehr gestillt werden muß. In Ihrem Suchlauf habe ich aber nix passendes zu meiner Situation gefunden, daher dieses Posting.
Ich habe es mal ausprobiert, nachts nicht zu stillen, aber dann hat sie 2 h gebrüllt, obwohl sie Zuwendung und Nähe bekam. Erst durchs stillen ließ sie sich beruhigen.
Ich bin am Ende, immer übermüdet und muß auch noch meine anderen 2 Jungs betreuen (4+6).
Mein KiA hat mir geraten, beim Einschlafen alle 3 Min. reinzugehen, ob sie weint oder nicht, das hat prima geklappt, aber nachts ist das unmöglich. Sie schreit, bis sie gestillt wird.
Können Sie mir bitte nochmals genau erklären, wie ich am Besten vorgehe, damit meine Tochter und ich wieder ein stressfreies Leben führen können.
Vielen Dank im voraus.
Nette Grüße
Anja
Mitglied inaktiv - 30.01.2006, 14:40
Antwort auf:
Abstillen nachts, bzw. durchschlafen
Liebe Anja, unter dem gezielten Stichwort "Brustentwöhnung in der Nacht" findet Sie eigentlich alle Hinweise, die Sie benötigen. Die Kunst des "Brustentzugs" im zweiten Lebenshalbjahres in der Nacht besteht darin, dem Säugling ein ausreichend attraktives Alternativangebot zu machen. Schreien lassen, wie auch immer zeitgepolt, ist nicht nur entwicklungsschädlich, sondern auch noch im Übermaß unattraktiv. D.h. in einem solchen Fall wird man um ein Herumtragen und ein Tee- oder Wasserfläschchen geben nicht herum kommen. Es dauert ungefähr drei bis vier Nächte, bis das Stoffwechselproblem mit dem Hungergefühl umgestellt ist. Danach ist alles nur Psychologie. Wenn der Säugling mit der Mutter zu sehr die Brust verbindet, sich also auf garnichts einläßt, muß der Vater einspringen. Manchmal wirkt sanfte Musik im Augenblick wunder. Es sollten aber keine wachmachenden Reize benutzt werden. Zuletzt findet die Beruhigung nur noch im Bettchen statt mit einem Elternteil an der Seite. Das ist immer dann kein Problem, wenn der Säugling, wie gefordert, bei seinen Eltern im Schlafzimmer schläft. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.02.2006