Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

5 jähriger lässt alles mit sich machen?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: 5 jähriger lässt alles mit sich machen?

Julia88

Guten Tag, mein Sohn ist 5, ein Schreikind und schon immer sehr aufmerksamkeitsbedürftig. Zuhause ist er sehr behütet aufgewachsen und ich habe ihn immer vor anderen gemeinen Kindern auf Spielplätzen usw beschützt. (Helikoptermama) Natürlich auch sehr verwöhnt. Nun stelle ich fest, dass er im Kindergarten nie mitbestimmen darf, er gibt immer alles von sich her, verteidigt sich nicht wenn er gehauen wird. Macht extrem den Clown um dazu zugehören. Er wird gerne von anderen Kindern ausgenutzt. Zuhause ist er ganz das Gegenteil! Er widerspricht nur, ist motzig und versucht ständig gegen den Strom zu schwimmen. Er weint nie wenn er in den Kindergarten gehen soll und will immer länger bleiben. Aber er sagt oft selbst es ist ok für ihn, wenn er immer das macht was die anderen wollen. Ich habe Sorge dass er sich mit seiner Rolle abgefunden hat. Er ist ein Korridorkind und könnte nächsten September in die Schule. Ich frage mich ob das eventuell genau das richtige für ihn ist um sich nochmals neu zu finden. Er kommt oft mit erwachsenen und älteren besser klar. Er ist recht schlau und könnte es von der Intelligenz sicherlich, aber er ist oft eben seeeehr albern. Komischerweise ist er auf Spielplätzen oder bei Kindern die er weniger kennt, vorne mit dabei und bestimmt total mit.  Ich habe das Gefühl er ist in seiner Kindergartengruppe in einer Rolle aus der er nicht mehr rauskommt. Die Erzieher sagen leider nicht viel dazu außer "jeder ist eben anders"   ich bedanke mich für ihre Zeit und Antwort.   


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, es ist schwer zu erkennen, ob Ihr Sohn sich mit seiner Rolle im Kiga abgefunden hat oder ob sie ihm nicht eher gefällt. Vermutlich wird er aber tatsächlich in dieser Gruppe mit immer derselben Konstellation seine Rolle nicht selbständig ändern können. Mit der Einschulung wird sich die Gruppe für Ihren Sohn ändern. Das kann bei Erstklässlern oft zu einem anderen Verhalten führen. Die Erwartungen, die an ihn gerichtet werden, sind in der Schule ja auch differenzierter. Im ersten Schuljahr sind viele Kinder noch albern. Damit können Lehrer in der Grundschule umgehen. Ansonsten gibt es heute häufig die dreijährige Schuleingangsstufe. Das gibt Kindern die Gelegenheit, in den ersten Schuljahren noch zu mehr Schulreife zu finden. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


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