Vik1987
Sehr geehrte Frau Henkes, ich hoffe ich bin bei Ihnen an der richtigen Adresse. Mein Sohn hat seit ca. 2 Monaten ein sehr kommisches Verhaltensmuster entwickelt. Wenn ich jetzt schreibe, er möchte nichts ausziehen, dann sagen Sie wahrscheinlich, dass es normal in diesem Alter ist. Es ist jedoch so, dass es wie eine Art Trennungsangst ist. Wenn ich Ihm morgens sage, dass wir in die Krippe müssen, dann fängt er sofort an, sein Oberteil zu streicheln und will es nicht ausziehen. Da ich vor der Krippe Konflikte vermeiden möchte, sage ich ihm, dass er es anlassen kann und erkläre Ihm, dass ich jetzt die Hose ausziehe und die Pampers wechsle. Er rastet dann total aus. Rennt von einer Ecke in die nächste schreit, weint ist knallrot. Nach etwa 20 min ruhiges zuredet lässt er sich darauf ein und lässt sich die Pampers tauschen. Ich schmeiße Sie dann sofort weg. Wenn er angezogen ist, rennt er sofort schreiend zum Mülleimer, holt Sie raus und will Sie nicht weggeben. Er weint schreit und hat sich nicht mehr unter Kontrolle. Das ist mit allen Kleidungsstücken so. Er klammert sich einfach alles. Ich habe zuerst gedacht, dass es nur eine Phase ist, aber es verstärkt sich nur noch und belastet das gesamte Familienleben. Wir sind 3 Stunden am Tag nur mit Umziehen und den damit verbunden Schreianttacken beschäftigt. Er ist sehr willensstark, aber auch sehr sensibel. Hat einen starken Charakter. Aber mit ruhigen Worten, komm ich gut an Ihn ran. Außer dieses Thema. Ich weiß gerade einfach nicht weiter. Vielleicht haben Sie eine Idee, an was es liegen könnte und wie wir die Situation meistern können. Liebe Grüße, Viktoria
Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes lässt tatsächlich auf eine starke Trennungsangst schließen. Schließlich ist die Kleidung unsere zweite Haut. Ihr Sohn scheint zu befürchten, eine sichere Hülle zu verlieren. Hat er denn bei der morgendlichen Trennung von Ihnen in der Krippe Trennungsangst? Möglicherweise hat sich hier etwas verschoben. Vielleicht spielt auch die Trotzphase hier schon eine Rolle. Das lässt sich aus der Distanz nicht angemessen einschätzen. Ihr Sohn will Sie mit diesem Verhalten sicher nicht ärgern. Er kann es auch nicht willentlich aufgeben. Es könnte also hilfreich sein, sich an eine Kleinkinderambulanz zu wenden, um dort eine genaue Einschätzung vornehmen zu lassen. Sprechen Sie ansonsten ihren Kinderarzt darauf an. Es ist sicher hilfreich für Ihren Sohn, dass Sie ruhig bleiben können und ihn mit ruhigen Worten zu erreichen suchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Vik1987
Guten Morgen Frau Henkes, tatsächlich spuckt das Wort Trennungsangst auch in meinem Kopf. Denn das was er beim Ausziehen hat, ist er ein Angstverhalten und nicht Wutanfall. Er ist sehr an mich gebunden. Zum Beispiel wenn wir morgens aufwachen, darf der Papa nicht mit uns aufstehen. Er sagt dann immer : Papa nein. Bedeutet Papa muss noch liegen bleiben und er verbringt die erste Stunde mit mir. Wenn ich morgens sage, dass wir den Papa jetzt wecken...möchte er das nicht. Später spielt er jedoch gerne mit dem Papa. Auch das Bringen in die Krippe ist eine große Herausfordeung. Wir sind jetz 15 Monate dort und hatten vielleicht insgesamt zwei Wochen, an welchen er ohne Probleme gegangen ist. Die letzten Wochen fängt das Weinen schon zu Hause an. Auch wenn ich Ihn zur Oma bringe. Sagt er , dass er bei Mama bleiben möchte. Er weint eigentlich bei jeder Trennung. Beruhigt sich allerdings nach 5 Minuten, sowohl in der Krippe, als auch bei der Oma. Wenn ich Ihn abholen komme, spielt er und hat Spaß. Das Ausziehthema ist bei der Oma oder in der Krippe auch nicht so ausgeprägt. Es ist auch ao, dass er kaum spricht und nicht wirklich sagen kann, was los ist. Hier sind wir schon beim Logopäden. Wir werden den Kinderarzt hierzu ansprechen. Vielen Dank auch für Ihre erste Einschätzung. Herzliche Grüße, Viktoria