Frage im Expertenforum Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft an Dr. med. Helmut Mallmann:

Geplatzte Fruchtblase - Behandlungsverlauf

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Geplatzte Fruchtblase - Behandlungsverlauf

Luisa98

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. med. Helmut Mallmann, ich würde mich sehr freuen, wenn Sie vielleicht meinen Schwangerschaftsverlauf aus Ihrer Sicht bewerten könnten und mir evtl. Tipps für eine Folgeschwangerschaft mitgeben könnten.  Zu mir, ich bin 26 Jahre alt und durfte im Juni diesen Jahres meinen ersten positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten. Die Wochen bzw. Monate verliefen wie im Traum, alle Untersuchungen waren top, mir ging es super gut und ich war voller Vorfreude. Die Feindiagnostik war auch absolut unauffällig. Bis zum 12.11. diesen Jahres (25 SSW, und ich war sehr erkältet), es war eine Routineuntersuchung bei meiner Frauenärztin. Es wurde Urin getestet, dieser enthielt zu viele weiße Blutkörperchen (wäre aber bei mir schon einmal gewesen,deshalb wurde das nicht weiter beachtet). Bei der Gebährmutterhalsvermessung und Muttermundkontrolle war alles gut, mein Gebährmutterhals wäre mit 6,5cm super lang. Blut wurde keins genommen. Beim Ultraschall dann plötzlich der Schock. Zu wenig Fruchtwasser. Meine Ärztin fragte ob ich gemerkt hätte das etwas abgelaufen ist, ich verneinte. Ich sollte in 2 Tagen nochmal kommen, mich ausruhen und mindestens 3l trinken. Ich wurde auch erstmal krank geschrieben aufgrund meiner Erklärung. 2 Tage später war das Ergebnis leider nicht anders und ich wurde an einen Oberarzt ins Krankenhaus verwiesen. Dieser machte am nächsten Tag einen Ultraschall und meinte das ich zwar wenig Fruchtwasser hätte aber noch im Normalbereich liegen würde. Ich sollte mich ausruhen und viel trinken und 1 Woche später nochmal zu ihm kommen. Eine Woche später hieß es das die Fruchtwassermenge wieder super gestiegen sei und jetzt alles perfekt aussieht. Keine 24h, Freitag Nacht, platze Zuhause plötzlich meine Fruchtblase. Alles war nass. Wir fuhren sofort wieder in die Klinik, erklärten schnell unsere Geschichte und dann wurde ich erneut Untersucht. Die Fruchtwassermenge wäre noch in Ordnung, aber es wäre ein Blasensprung. Mein Muttermund war noch verschlossen und ich hatte keine wehen. Mein Gebährmutterhals wurde vermessen und mit 4,5cm angegeben, auf meine Frage das er doch vor nicht Mal 1 Woche noch bei 6,5cm war wurde nicht eingegangen. Dem Kind würde es gut gehen und ich sollte mich beruhigen. Ich wurde Stationär aufgenommen, bekamm Antibiotikum, die Lungenreifespritze und einen Wehenhemmer der permanent lief. Ich sollte nur noch liegen und das am besten 10 Wochen lang.  Die ersten 2 Tagen verliefen dahingehend auch noch relativ harmlos, 2x am Tag wurde CTG gemacht. Dann hieß es am Montag dass das Antibiotikum nicht wirken würde, ich bekomm ein anderes. Am Dienstag sollte versucht werden den Wehenhemmer abzusetzen. Keine Stunde später verspürte ich Wehen die dann auch auf dem CTG ersichtlich waren. Der Wehenhemmer wurde wieder angeschlossen. Ich durfte die Nacht zur Überwachung im Kreissaal verbringen, ich merkte wie die Wehen weniger wurden. Spürte aber immer noch ein Ziehen im Rücken. Sie Ärztin meinte am nächsten Tag ich soll wieder aufs Zimmer, das ziehen ist normal, und mein Gebährmutterhals wäre ja eh super lang. Es erfolgten keine neuen Untersuchungen. Am nächsten Tag (das ziehen im Rücken blieb) wurde wieder ein anderes Antibiotikum gegeben weil auch das 2. nicht angeschlagen hätte. Langsam wunderte ich mich und fragte erneut ob ich nochmal untersucht werden würde. Immer wieder wurde mir gesagt ich soll mich beruhigen,sie haben oft solche Fälle, alles wäre gut. Der nächste Ultraschall wäre erst am Freitag (also 1 Woche nach Blasensprung) Selbst die Kinderärzte kamen nochmal zu mir und meinten das ich mir keine Sorgen machen solle, die kleine wäre in der 27 SSW schon in einem Bereich der guten Überlebenschancen und sie sieht ja soweit auch gesund und top entwickelt aus. Donnerstag dann der nächste Schock, ich verlor plötzlich grünes Fruchtwasser. Ich drückte wieder den SOS Knopf. Hebamme kam ,meinte das es kein gutes Zeichen wäre und das sie dem Arzt bescheid gibt. Danach war Schichtwechsel, eine neue Hebamme kam zu mir und meinte das wäre normal ,das Antibiotikum hat ja noch nicht angeschlagen. Der Arzt würde auch meinen das wir bis zum nächsten Tag warten sollen.  Freitag.. der Tag startet eigentlich mit guten Nachrichten, es hieß das Antibiotikum schlägt an ,meine Entzündungswerte gehen zurück. Es wurde ein kurzer Ultraschall über den Bauch gemacht und hieß alles wäre gut. Keine weiteren Untersuchungen. Gegen Nachmittag wurden die Rückenschmerzen plötzlich schlimmer. Ich rief sofort eine Hebamme, wieder CTG und wieder wurde mir gesagt das ist normal es sind keine Wehen (auf dem CTG war nichts zu erkennen) . Doch dann wurden die Schmerzen unerträglich und endlich kam eine Ärztin und brachte mich in den Kreissaal zur Untersuchung. Ultraschall von oben - alles gut, Herztöne vom Baby noch ein letztes Mal gehört. Ultraschall von unten und alles wurde still. Sie griff zum Handy und rief eine Oberärztin an. Diese kam sofort, nahm das Ultraschallgerät und schrie "Notkaiserschnitt,sofort" alle um mich Rum rannten und schrien. Unsere Kleine Tochter überlebte den Eingriff nicht.  Im Nachtgespräch mit der operierenden Ärztin wurde mir dann mitgeteilt das mein Muttermund komplett offen gewesen wäre, die kleine in den Geburtskanal in BEL gerutscht wäre und ich starke Presswehen gehabt hätte und die letzte Wehe sie wahrscheinlich umgebracht habe. Ich hab nichts verstanden. Immer wieder fragte ich warum das passiert sei. Sie war mein erstes Kind, ich hatte keine Ahnung wie sich Wehen anfühlen. Die Ärztin (die mich vorher nicht kannte und auch die ganze Woche nicht da war) meinte zu mir nur das es wohl eine Entscheidung von Minuten war. Und das sie noch nie so einen Fall gehabt hätte wo die Technischen Geräte (CTG) nicht zum tatsächlich gepasst hätten.  Bis heute hab ich keine weiter Erklärung außer "eine Infektion hat den Blasensprung ausgelöst" und "wahrscheinlich hatten sie Corona" bekommen.  Ich hab immer und immer wieder das Gefühl das etwas komplett falsch gelaufen ist. Das ich nicht Untersucht wurde und ich nicht ernst genommen wurde.  Da ein T Kaiserschnitt gemacht wurde ,dürfen wir wohl auch erst in einem Jahr wieder einen neuen Versuch starten, das bricht uns noch mehr das Herz.  Außerdem würde ich mich wahrscheinlich dazu entschieden beim nächsten Mal einen kompletten Muttermundverschluss machen zu lassen.  Sehen Sie ansonsten erneut das Risiko das es wieder passiert? Das wäre meine größte Angst.. Deine Schwangerschaftswoche: 25


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

Beitrag melden

Das tut mir sehr leid. Das ist alles zu Ungunsten des Kindes gelaufen. Tatsächlich sind Infektionen häufig Ursache für vorzeitige Blasensprünge. Es wäre wichtig die Erreger, die die Infektion ausgelöst haben mit einem gewissen zeitlichen Abstand neu zu testen und ggf. erneut zu behandeln. Eine totaler Muttermundverschluss kann tatsächlich eine Möglichkeit sein, einem solchen Verlauf entgegenzuwirken. Aber auch der Untersuchung des Kindes ist wichtig, um andere Ursachen auszuschließen.   Wenn alle Untersuchungen vorhanden sind, sollten Sie Ihren Frauenarzt bitte Ihnen eine Überweisung in eine Praxis oder Klinik für Pränatalmedizin auszustellen und besprechen dann dort das Vorgehen in der nächsten Schwangerschaft und wie diese Klinik Ihre Schwangerschaft mit betreuen kann.   Alles Gute.   Wenn Sie noch Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, mich noch einmal anzusprechen.   Gruß Dr. Mallmann  


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Abend, ich war heute bei meiner FA und bin derzeit in der 6+2(3)SSW - bei meiner letzten untersuchen vor einer Woche konnte man noch gar nicht wirklich etwas sehen - heute war ein runter Kreis oberhalb der Fruchtblase zu erkennen allerdings keine Herzakitivität was heißt das jetzt für mich? Das es noch zu früh ist? Oder der Embryo nicht leb ...

Sehr geehrter Herr Dr. Helmut Mallmann meine Daten 6.10 letzte Periode Zyklus zwischen 29-31 Tage Positiver Test am 08.Novemeber (ganz schwacher Frühtest) ich war am Dienstag (17.11 , 42 Tage nach l.T.d.Periode) beim Frauenarzt und es konnte bis auf eine hoch aufgebaute Schleimhaut leider nicht erkannt werden. Blut wurde mir abgenommen, ...

Hallo ich bin 9 ssw der embryo ist zeitgerecht entwickelt dottersack passt auch aber die frichtblase ist überdimensional gross mein frauenarzt hat dies so noch nicht gesehen und keine Erklärung was kann dies bedeuten hätte auch immer mal eine blutung die erste in der 6 ssw

Hallo Herr Dr. Mallmann, kurz zu meiner Person, ich bin gerade 39 Jahre alt geworden, 2 gesunde Kinder, nun erneut Schwanger. Die letzten 2-3 Monate vor positivem Schwangerschaftstest hatte ich einen unregelmäßigen Zyklus. Wusste auch nicht bis zum Ausbleiben der Periode, dass ich Schwanger bin, war also nicht geplant. Meine letzte Periode ...

Hallo Dr. Mallmann Ich weiss nicht mehr, was ich denken oder glauben soll. Nach einem Frühabort wurde ich nun endlich wieder schwanger. Aufgrund einer leichten Blutung ging ich letzte Woche vorsichtshalber zur Frauenärztin. Diese hat die Fruchtblase gesehen und zu diesem Zeitpunkt gemeint, es sähe alles gut aus. HCG war bei 1200 (SSW 4+4). ...

Guten Morgen, Irgendwie sagt zu diesem Thema jeder was anderes.. wie verhält man sich wenn die fruchtblase zuhause platzt ? Muss man da liegend transportiert werden? Baby liegt in Schädellage aber wohl noch nicht im Becken. Liebe Grüße

Hallo Dr. Mallmann,  ich war Freitag bei 7+0 das erste mal beim Ultraschall. Man konnte einen Embryo sehen (7,5mm, laut Ärztin normal) und eine kräftige Herzaktivität die auch schon farblich mit dem Doppler dargestellt werden konnte.  Mir wurde aber gesagt, dass die Fruchtblase eher klein ist. Sie wurde nicht vermessen, aber man sieht, dass ...

Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, ich bin aktuell in der 9. SSW (8+3). Mein erster Ultraschall war am Montag morgen (8+1). Es wurde eine Herzaktivität festgestellt. Die Vermessung des Embryo ergab 8+0, die des Dottersacks ebenfalls 8+0. Allerdings ergab die Vermessung der Fruchtblase 8+5. Meine Ärztin meinte es sei alles perfekt, der Embryo hätt ...