Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Was ist sinnvoll?

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Was ist sinnvoll?

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Sehr geehrte Frau Dr. Dotzauer, ich möchte bald Ihren Rat befolgen und meine Tochter (21 Monate) behutsam und schrittweise an das eigene Einschlafen gewöhnen. Sie schläft ja noch im Schlafzimmer im Beistellbett/Elternbett und benötigt meine Hand zum einschlafen. Sie haben ja so ein ausführliches schrittweises Vorgehen erklärt. Mit Kuscheltier, wegdrehen etc. Nun ist es so, dass wir neben dem eigenen einschlafen auch versuchen möchten, dass die Kleine in ihrem eigenen Zimmer schläft. Gleichzeitig möchten wir sie auch nicht überfordern. Was halten Sie für sinnvoll? Erst im Schlafzimmer das eigene einschlafen "angehen", bis sie es wirklich alleine schafft? Oder dieses direkt in ihrem eigenen Bett, quasi gleichzeitig? Oder aber wie üblich, sie mit Einschlafbegleitung an ihr Bett gewöhnen und dann später das eigene Einschlafen angehen, wenn sie sich an ihr Bett gewöhnt hat? Natürlich möchten wir das Bett und die Türen dann offen lassen, damit sie Gelegenheit hat, in der Nacht zu uns zu kommen.  Vielen Dank für Ihre Hilfe!


Dr. Dotzauer

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Hallo, Ja das wichtigste ist ja dass Ihr Kind eigene Einschlafstrategien erlernt, damit sie auch bei nächtlichem Erwachen selbstständig wiedereinschlafen kann. Wenn das Ganze irgendwann im eigenem Zimmer klappen soll, dann muss sie das besonders gut können, sie darf Sie nicht vermissen und muss so aufwachen, wie sie eingeschlafen ist. Schlafbegleitung bietet das alles nicht, im Gegenteil!. Die Kinder wachen im eigenen Zimmer auf, vermissen den begleitenden Elternteil, schreien und fordern erneut den gewohnten Einschlafservice. Also es stehen folgende Schritte an: 1. Die Hand muss unbedingt abgewöhnt werden (Grundvoraussetzung für eigenes Zimmer!), sonst nimmt sie nie ein Kuscheltier - warum sollte sie auch sie hat ja ihr Kuscheltier (Mama) an der Hand. 2. Das Einschlafen kann erstmal weiterhin im Beistellbett passieren, aber der Elternteil sollte sich nach der Kuschelzeit verabschieden (ganz wichtig) sich wegdrehen, selber "Fake-Schlafen" und ihr die Schlafbegleitung abgewöhnen. 3. dann kommt wegrücken, wenn das klappt dann 4. kommt sie ins eigene Bett, welches neben dem Elternbett stehen sollte. Das ist erfahrungsgemäß eher ein schwieriger Schritt, daher helfen sie ihr zugewandt, daneben liegend, aber durch die Gitterstäbe, es werden dann auch mal wieder die Hände nochmal zum Einsatz kommen. Sie gewöhnen Ihr Kind an das Kinderbett. 5. Wenn das klappt geht es wieder von vorne los mit: wegdrehen 6. Wegrücken und verbale soziale Rückversicherung 7.Dann kommt das Bett immer weiter vom Elternbett weg und in der Nacht wird nur noch verbal beruhigt: alles gut, nimm die Kuschel, leg dich hin, es ist Schlafenszeit. Sie lehren sie was sie beim Erwachen tun soll: ruhig bleiben, Kuschel suchen, umdrehen gut hin kuscheln, weiterschlafen. 8. Der nächste Schritt ist Weggehen, d.h. sie gehen aus dem Zimmer wenn sie gut runtergekuschelt wirklich schlafbereit ist und Sie sich verabschiedet haben und gewöhnen sie daran. Gerne mit offener Tür und sozialer Rückversicherung 9. zu diesem Zeitpunkt schläft sie wahrscheinlich durch und dann kommt der Umzug ins eigene Zimmer. Wird sie nachts wach weiß sie schon, dass ihr das Kuscheltier hilft, sie weiß was sie machen soll um weiterzuschlafen, Sie haben es ihr beigebracht. Dann ist das eigene Zimmer gar kein Problem und sie kommt mit den nächtlichen Erwachenssituationen zu recht. Das wäre mein Vorschlag! Alles auf einmal wird nicht funktionieren! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg Herzliche Grüße  Daniela Dotzauer


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