Wunschbaby35
Hallo, mein Kind ist 19 Monate alt. Seit der Geburt hatten wir noch keine einzige Nacht komplett durchgeschlafen. Er wird noch gestillt. Nachts wacht er in der Regel 2-mal auf (meist gegen 1 Uhr und gegen 5 Uhr). Augen sind geschlossen aber er macht sich bemerkbar. Ich stille ihn dann. Ist das überhaupt dann sinnvoll? Ich frage mich nun: Sollte ich das nächtliche Stillen langsam weglassen, hängt das häufige Aufwachen vielleicht damit zusammen? Oder hat das Wachwerden in diesem Alter noch andere Gründe? Woran kann es liegen, dass mein Kind nach 19 Monaten immer noch jede Nacht aufwacht? Lieben Dank.
Liebe Wunschbaby, nächtliches Stillen ist in diesem Alter nicht mehr sinnvoll. Beim Saugen fließt Oxytocin und Oxytocin macht glücklich und gibt ein wohliges Gefühl. Das Wachwerden in der Nacht wird demnach positiv verstärkt und es wird immer mehr normal, nachts noch mal wach zu werden. Das ist aber für die Anforderungen, die ein gesellschaftliches Leben mit sich bringen wird, nicht gerade förderlich. Nur wenn man entspannt geschlafen hat, kann man auch entspannt und einfach lernen. Das Wachwerden kann auch daran liegen, dass das Kind elterngesteuert einschläft und noch nicht weiss, wie man das alleine (in der Gegenwart der Eltern) hinbekommt. Es kann auch daran liegen, dass die Tage etwas zu intensiv sind und das Kind wenig Gelegenheiten hat, all die Informationen zu verarbeiten oder auch mal "mit zu teilen". Achten Sie mal darauf, wie engagiert Sie am Tage sind und wie oft sie dem Kind die Chance geben, selber Lösungen für kleinere Herausforderungen zu finden. Es ist wichtig, dass wir unseren Kindern neben einer starken Bindung auch die Fähigkeit zur Krisensicherheit mit ins Leben geben, und diese Kompetenz führt auch dazu, dass, wenn man nachts mal kurz wach wird, einfach selber wieder einschlafen kann. Ich würde zunächst einmal gucken, wie viel Raum Sie dem Kind bei "Mini-Krisen" am Tage geben und dann den Abend noch etwas ruhiger und "langweiliger" gestalten. Wenn das gut läuft, würde ich beginnen, das Kind von der Brust zu entwöhnen. Sie können den Papa vorschicken, etwas Wasser anbieten oder einfach erklären, was es bedeutet, wenn etwas "leer" ist. Nachts fange ich nicht mit neuen Lernaufgaben an, deshalb bitte erst einmal am Tage gucken, wie viel Sie dem Kleinkind zutrauen. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem Kind und stehe für eine persönlcihe Beratung gerne zur Verfügung, Margit Holtschlag