Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Schlafsituation sehr schlimm und nicht mehr tragbar

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Schlafsituation sehr schlimm und nicht mehr tragbar

Emel.

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Hallo Frau Höhl, mein Sohn ist jetzt 21 Monate alt und wir haben immer noch große Probleme mit dem Einschlafen und auch den Weiterschlafen. Ich hab mit 17 Monaten abgestillt. Bis 20 Monaten hat er noch die Flasche bekommen. Unsere Abendroutine ist wie folgt: Zähneputzen, umziehen, Buch lesen (im Moment ist es mehr über den Tag reden) kuscheln und schlafen. Schlafen tut er noch bzw wieder im Elternbett. Das wäre auch kein Problem wenn er einfach schlafen würde. Er wird in den Schlaf geschaukelt, obwohl das für mich schon lange nicht mehr tragbar ist. Anders schläft er garnicht ein. Er steht in der Nacht egal erste oder zweite Nachthälfte fast stündlich auf und möchte natürlich geschaukelt werden. Abgesehen davon haben wir im Idealfall nur eine (manchmal auch zweimal) eine Wachphase von mindestens 1 1/2 Stunden. Mittlerweile lässt er sich nicht mal im Elternbett ablegen. Er möchte die ganze Zeit auf mir schlafen, obwohl es für ihn garnicht bequem ist. Jetzt kriegt er auch noch Wutanfälle in der Nacht. Ich vermute, weil er einfach zu müde ist. Er möchte dann unbedingt mich und sich selbst verletzen. Ist nicht ansprechbar, ständig am schreien, möchte nicht angefasst werden und ist auch am Körper sehr angespannt.  Dieses zu wenig Schlaf macht sich natürlich auch im Alltag bemerkbar. Er ist zwar so fit und gut gelaunt aber er hat deutliche Müdigkeitsanzeichen. Das kann doch für den Körper nicht gesund sein? Wie kriege ich diese Situation geändert.  Viele Grüße Emel  


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo Emel, da Sie so stark belastet sind, wäre vielleicht eine individuelle Beratung sinnvoll. Ansonsten würde ich Ihnen raten, im Kinderzimmer des Kindes ein Jugendbett (mit Absturzsicherung gegen Herausfallen) aufzustellen und hier ein liebevolles "Bettkantenritual" zum Einschlafen machen. Hierfür lassen Sie den Vormittag zum Mittagsschlaf, bzw. den Abend vor dem Abendschlaf rechtzeitig ruhig ausklingen, bringen ihr Kind zum Bett und setzen sich liebevoll auf die Bettkante. Nach einem kurzen Buch schauen, Lied singen o.ä. Tagesabschluss, legen Sie Ihr Kind ab und streicheln ihm den Rücken oder Hände. Ansonsten sind Sie sehr langweilig. Am besten beginnen Sie mit dem neuen Schlafplatz und Schlafritual beim Mittagsschlaf, da Ihr eigener Elternakku zu diesem Zeitpunkt noch voller ist und Sie geduldiger sein können. Am ersten Tag kann es eine Weile dauern, bis Ihr Kind das neue Ritual annimmt. Bleiben Sie geduldig, klar und verlässlich in Ihren Reaktionen, das gibt  dem Kind Sicherheit. Viel Erfolg, Mechthild Hoehl


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