Frage: Schlafen nur mit Körperkontakt

Inalo2311

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Guten Tag Frau Hoehl, mein Sohn ist 10 Monate alt und das Thema Schlafen bringt mich aktuell an meine Grenzen. Von Anfang an war er nicht der beste Schläfer, ich tracke mittlerweile die Schlafenszeiten mit einer App und achte noch mehr auf Müdigkeitszeichen, damit kommt er so auf 12 Stunden in 24h. Das ist also noch im Rahmen und er ist auch eigentlich ein richtiger Sonnenschein und immer gut drauf. Die Nächte sind auch okay. Probleme stellt der Schlafort dar: auf/an mir oder in der Trage. Ich stille ihn zum einschlafen, sobald ich aber versuche, ihn wegzulegen, wird er wach und ist richtig bockig und panisch. Er schläft bei uns im Familienbett. Ich habe schon jegliche Tricks wie zuerst die Füße, Hand auflegen und co ausprobiert, aber sobald er keinen Körper mehr spürt, ist er wieder hellwach. seine tagschläfchen macht er auf mir oder beim Papa in der Trage... wenn ich ihn abends ins Bett bringe, dauert die Einschlafbegleitung im Durchschnitt 2h. Dann schläft er maximal eine halbe Stunde. Ich gehe also aktuell um 19 Uhr mit ihm ins Bett. wir haben ein Abendritual - bis vor kurzem hat der Papa auch immer noch ein Buch vorgelesen aber dieses wird aktuell angeschrien und der Kleine wehrt sich mit Händen und Füßen gegen das liegen und will sich immer hinstellen. Abstillen möchte ich nicht, zumal es dann ja nicht mit Sicherheit besser wird. wir wissen aktuell nicht mehr weiter... Danke vorab für Ihre Hilfe.   viele Grüße  Ina


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo Ina, dass Ihr Kind nur an der Trage oder mit intensivem Körperkontakt einschlafen kann, ist tatsächlich nicht nur für Sie mittlerweile sehr anstregend geworden, sondern nimmt auch Ihrem Kind die Möglichkeit allein zur Ruhe oder zum Weiterschlafen zu kommen. Nun hat sich das Kind mittlerweile daran gewöhnt und Gewohnheiten umzugewöhnen bedeutet recht viel Arbeit. Am besten Sie finden für sich eine klare Haltung dazu, damit Sie diese Ihrem Kind auch überzeugend übermitteln können. Sättigen Sie Ihr Kind im Wachzustand mit ausreichend Liebe, Körperkontakt und allem was er braucht und beginnen bei einer Tagschlafphase Ihr Kind nur noch schlafmüde zu tragen oder zu kuscheln, legen Ihr Kind anschließend neben sich, während Sie auf der Bettkante oder Matratzenkante sitzen (Sie können am Tage auch ein anderes Schlafsettig wählen als das Familienbett, z.B. überlegen, ob Sie Ihr Kind am Tage in ein Bodenbett, Hausbett oder Matratze ind Kinderzimmer ablegen (ein Gitterbett würde ich jetzt nicht mehr starten, da ist es schwieriger, dem Kind gleichzeitig Kontakt und Klarheit zu vermitteln). Ein sogenanntes Bettkantenritual ermöglicht Ihnen gleichzeit nah an dem Kind zu sein und trotzdem den Körperkontakt in dem Maße zu begrenzen, wie es für Sie angenehm ist. Beispielsweise halten Sie die Hand, streicheln den Rücken o.ä. Fordert Ihr Kind etwas ein, was Sie nicht (mehr) möchten, sagen Sie dieses ganz klar und bieten wieder das neue Ritual an, genauso, wie Sie Ihrem Kind in diesem Alter beibringen nicht an die Steckdosen zu gehen o.ä. Sie müssen damit rechnen, dass sie dieses in diesem Alter auch eine dreiviertel Stunde immer wieder liebevoll, klar und konsequent wiederholen müssen, bis das Kind verstanden hat, wie es jetzt laufen soll. Weil es so anstrengend ist, beginnen Sie am Tage damit, dann ist Ihr Eltern-Akku noch voller. Falls es Ihnen schwer fällt, können SIe auch eine Einzelberatung buchen oder erst einmal den kostenfreien Elternvortrag von mir am 2.12. besuchen, wo ich ein paar Tipps dazu gebe, wie man Kindern liebevoll von einem neuen Ritual überzeugen kann. Den Termin und den Anmeldelink finden Sie im Terminkalender auf meiner Internetseite www.kindergesundheit-trier.de Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


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