Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Rückschritt bei der Schlafbegleitung

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Rückschritt bei der Schlafbegleitung

Babyglueck2022

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Hallo,   mein Sohn (1,5 Jahre alt) schlief bisher ganz gut auf dem Arm bei mir Mittags ein. Seit ca. 2 Wochen möchte er aber immer aufstehen und rumlaufen. Einige Male dachte ich, es läge an der Verdauung (er hatte dann in die Windel gemacht), aber es kommt inzwischen auch sonst vor. Ich habe auch versucht ihn neben mich zu legen und dachte, er möchte evtl. eine Veränderung dahingehend, aber es klappt nicht. Er wirkt dann auf einmal ganz aktiv und möchte nicht mehr kuscheln oder schlafen. Bei meinem Mann schläft er abends sehr gut ein (kuschelnd). Es dauert zwar länger, aber er schläft ruhig ein und nachts sogar durch. Bei mir aber möchte er, dass ich mit ihm auf dem Arm rumlaufe und wieder was vorgesungen bekommen, wie früher. Ich verstehe diese Phase nicht und bin davon auch überfordert. Er ist einfach zu schwer geworden um ihn in den Schlaf zu tragen. Im Kinderwagen schläft er im Moment gut ein. Inzwischen nehme ich es auch persönlich, da es bei meinem Mann auch gut klappt. Was kann ich machen? VG


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Babyglück, das Verhalten des Kleinen sollten Sie auf keinen Fall persönlich nehmen, Kinder lassen sich da fallen, wo sie sich sicher fühlen. Der Kleine kann in Bezug auf so ein Grundbedürfnis wie Schlaf noch keine Wünsche äussern und zeigen, was er möchte. Hier ist er auf die Klarheit und liebevolle Führung und Begleitung der Erwachsenen angewiesen. Wie sie schon erkannt haben, er ist aus dem Alter heraus, in dem er getragen werden sollte. Seine Entwicklung ist körperlich und auch mental fortgeschritten und er ist alles andere als ein kleines, hilfloses Baby. Zeigen Sie ihm das auch und trauen Sie ihm mehr zu. Die Enschlafzeit sollte nicht länger als 20, maximal 30 Minuten betragen, ansonsten kann man davon ausgehen, dass das Kind sehr stark elterngesteuert einschläft und immer noch nicht gelernt hat, wie man von selber zur Ruhe finden kann. Die Aktivität, die er vor dem Schlafen zeigt, kann ein Zeichen von Übermüdung sein, hier braucht er Ruhe, Halt und eine klare Grenze. Bitte achten Sie darauf, wie sie am Tage mit ihm interagieren und wie viel sie ihm dort zutrauen. Ich gehe davon aus, dass das auf jeden Fall deutlich mehr sein könnte. Für eine weiterführende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung, herzliche Grüße, Margit Holtschlag  


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