Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

nächtliches Abstillen

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: nächtliches Abstillen

ClauPhil84

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Guten Tag Frau Dotzauer,   unser Sohn wird im Februar 1 Jahr alt. Abends stille ich ihn in der Regel zum Einschlafen und warte, bis er von selbst die Brust loslässt. Nach ca.20-30 Minuten wacht er wieder auf,trinkt nochmal einen Schluck und schläft dann, wenn ich Glück habe, ein bis zwei Stunden. Sobald ich allerdings ins Bett komme (er schläft bei uns im Schlafzimmer), wacht er eigentlich sofort auf und nuckelt dann im Prinzip die ganze Nacht. Ich kann mich nicht mal umdrehen, dann wacht er sofort auf und krabbelt zur Brust. Seit Weihnachten hat er leider durch den großen Bruder, der in der Kita ist, einen Infekt nach dem anderen, da ist es auch tagsüber dann extrem, er isst kaum noch was, will hauptsächlich Milch. Das kann ich als "Therapie" ja noch verstehen,aber auch wenn er gesund ist,ist es nachts nur unwesentlich besser und da komme ich langsam an meine körperlichen Grenzen und bin auch zunehmend verärgert, da er tagsüber den Schnuller durchaus akzeptiert, wenn er in der Trage oder im Kinderwagen schläft, aber nachts überhaupt nicht. Daher würde ich gerne, wenn er wieder fit ist, nachts abstillen und bitte um Ideen, wie ich das am besten für ihn umsetzen kann. Ich weiß vom Großen, dass es Protest geben wird,den gestehe ich ihm auch zu,aber ich weiß nicht, wie wir es am besten machen sollen. Soll mein Mann in der ersten Zeit das ins Bett Bringen und die Nächte übernehmen, bis er gelernt hat, ohne Brust wieder einzuschlafen oder ist das zu radikal und ich gehe besser schrittweise vor? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

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Guten Abend, Wie Sie sehen sind sie mit dieser Problematik nicht alleine.  Er hat eine mit Ihnen gekoppelte Einschlafassoziation, so schläft er ein und weiter. So weit ist das alles normal. Nur wenn Sie besser schlafen wollen, müssten Sie aus meiner Sicht nicht gleich abstllen, denn nur weil die Muttermilch endet, hat ihre Tochter ja noch nicht gelernt, wie eigenregulative Einschlafstrategien gehen. Mein Rat: 1. Kuscheltier angewöhnen als "kleine Heimat. tagsüber in Tröste und Beruhigungssituationen 2. Zur Erleichterung der neuen Einschlafroutine ist es von Vorteil wenn Sie auf einen Mittagsschlaf umstellen. Dadurch besteht beim Einschlafen mehr Schlafdruck. 3. Abendroutine: ( frühes Abendessen, Spielzeit, letzte Milch, Bett fertig machen, Sortierkörbchen oder ruhiges Schoßspiel im abgedunkelten Schlafzimmer  4.Einschlafroutinen etablieren. Wobei Sie dabei das Einschlafen vom Trinken trennen sollten. Es braucht eine neue andere Methode als Schlucken und Saugen (=> singen und wiegen= Runterkuscheln) Sie stillen im Hellen im Sitzen im Wohnzimmer.  5. Dann könnte auch Papa übernehmen, je nachdem wieviel Übung die zwei miteinander haben.  6. Ich empfehe nach dem bettferig machen, mein Sortierkörbchen (interssante Objekte gucken, untersuchen oder wenn es schon geht Bilderbuch gucken, bei Protest ablenken und nicht in den Kampf einsteigen 7. Natürlich sollten auch Sie sich um das Runtrkuschel kümmern und damit neue Wege gehen. Erstmal beim Mittagschlaf, dann beim Abend einschlafen. 8. In der Nacht stillen Sie dann schrittweise weniger, denn das nächtliche Stillen in diesem Alter wirkt sich wie Sie selber schon bemerkt haben auf den Appetit/Hunger am Tage aus. 9. Ich würde dem Papa das Einschlafen überlassen, er kann auch mit ihm schlafen und bringt ihn dann zum Stillen. Mit diesem Rat sehe ich sehr gute Erfolge. 10. Von 2 auf 1 Schläfchen umstellen bewirkt mehr Schlafdruck zur Schlafenszeit und vereinfacht das Lernen von neuen Methoden. 11. Das Vorgehen in der Nacht läßt sich mit "gestuftem Beruhigen" am besten beschreiben 12. Sie finden viele Anregungen auf meinen Insta-Account: dr.danieladotzauer. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer  


Karolcia2a

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Hallo.  Ich bin zwar keine Experte, aber kann aus eigener Erfahrung berichten. Meine Tochter ist jetzt 13 Monate und ab dem 8 Lebensmonat war es bei uns ganz ähnlich. Sie konnte tagsüber in der Trage oder im kiwa einschlafen, aber abends ging es nur an der Brust. Sie ist auch abends nach max halben Stunde wach geworden und wollte nuckeln. Dann jede 40-60 Minuten hat Brust gesucht um weiter schlafen zu können. Ich war fix und fertig. Meine große Tochter und mein Mann hatten dadurch abends nichts von mir, weil ich ständig stillen musste. Wann ich an meine Grenzen angekommen bin, habe entschieden von jetzt auf gleich abzustillen. Die ersten Nächte waren hart, auch tagsüber bräuchte sie ganz viel Körperkontakt, aber nach einer Woche hat sich alles stabilisiert. Sie hat plötzlich von sich gelernt alleine einzuschlafen und durchzuschlafen. Wir gehen ins Bett, kuscheln, lesen eine Geschichte vor und wann sie schlafbereit ist, schmeißt sich auf dem Bett und schläft einfach. Manchmal wacht sie gegen 3-4 Uhr und trinkt Wasser, aber mittlerweile weiß schon wo die Flasche steht und "bedient sich " ganz alleine.   


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