ElliBe
Liebe Frau Dr. Dotzauer, meine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und ich stille sie noch abends und nachts. Wenn Sie nach dem ins Bettbringen aufwacht, kann sie oft auch von meinem Mann beruhigt werden. Oft schreit sie, aber wie am Spieß, lässt sich gar nicht von ihm beruhigen. Sie fängt dann auch an, sich weg zu drücken Und zu strampeln. Sie hört erst auf, wenn sie bei mir in der Brust ist. Ich verstehe, dass sie das mit Sicherheit verbindet, aber es wäre eine große Entlastung, wenn sie diese Sicherheit auch bei meinem Mann finden würde. Bei meinem größeren Sohn, war das nie ein Thema. Daher bin ich jetzt ein bisschen ratlos. Haben Sie einen Tipp für mich? Vielen lieben Dank im Voraus.
Guten Abend, Das Stillen ist für Ihre Tochter zu ihrer Einschlafwelt geworden. Sehr müde in der ersten Nachthälfte beruhigt sie sich auch manchmal bei Papa. Aber wenn sie richtig wach ist, dann bevorzugt sie die mütterliche Brust als Weiterschlafservice. Ihr erscheint Muttermilch lukrativer, als die Beruhignug duch Papa und daher fordert sie das Stillen lauthals ein. Meiner Meinung nach hat das nichts mit Sicherheit zu tun. Wenn Sie als vertraute Mama ihr "nur" Sicherheit anbieten, ohnen das Stillen, werden Sie ebenfalls Protest ernten. Sie hat halt noch nicht sicher gelernt, anders in den Schlaf zu finden. Ich würde das Stillen vom Einschlafen trennen und ihr neue Wege der Entspannung und des Einschlafens zeigen. Auch mit Papas Hilfe kann ich mir gut vorstellen, dass sie schnell lernen kann, dass es die Brust im Vorfeld gibt, dananch würde ich an Ihrer/Papas Stelle sehr auf maximale Müdigkeit achten und mit ihr so lange Bilderbuch angucken, (bis sie intrinsisch wirklich schlafen möchte). Dann wird sie durch "runterkuscheln" (singen&wiegen) noch näher an den Schlaf herangeführt. Dann gemeinsames Hinlegen und in den Schlaf helfen. Auch wenn sie bereits im Vorfeld gestillt wurde, will Sie natürlich trotzdem zum Einschlafen die Brust und alle Beteiligten brauchen Geduld und ein Trost und Frustrationstoleranz. Egal welcher Elternteil das Einschlafen ohne Brust probiert, diese Idee wird nicht auf Begeisterung stoßen, kann aber natürlich gelernt werden. Hilfreich dazu ist die Emotionalisierung eines Kuscheltiers in Tröste-, Beruhigungns--und Entspannungssituationen, tagsüber, außerhalb des Schlafkontextes. Man muss so ein "Übergangsobjekt" förmlich mit Bedeutung aufladen, es braucht einen Namen und eben eine vertraute Bedeutung und es ist dafür viel Aufwand notwendig. Die neue Einschafroutine muss natürlich geübt und in eine sinnvolle Abendroutine eingebettet werden. Natürlich sollte das Kind tagsüber satt werden und Erfahrungen mit Trost und Verbindung auch ohne Stillen erleben. Wenn Sie tagsüber stillen wollen, würde ich das immer mehr als Mahlzeitergänzung sehen und nicht zur Beruhigung. Dadurch werden Sie gemeinsam andere Strategien zur Beruhigung einüben und sich auch anders abstimmen. Diese Erfahrungen helfen Ihnen und ihrem Kind und im Verlauf auch ihrem Mann dann auch nachts. Denn beim Zwischenerwachen geht es um Weiterschlafen und nicht ums Trinken. Die "Weiterschlafsprache" mit schchsch, Handauflegen, Kind umdrehen, Popo klopfen, schuckeln etc. klappt nie von Anfang an, sondern muss mühsam geübt werden. Aber irgendwann kann dann ihr kompetentes Kind, sich selbst ihr Kuscheltier finden, sich umdrehen, sich in die Kissen muckeln und weiterschlafen. Alles Gute für Sie Herzliche Grüße Daniela Dotzauer PS: leider habe ich aus Versehen diese Nachricht gestern nicht abgeschickt, daher kommt sie erst heute...
Die letzten 10 Beiträge
- Tagschläfchen im eigenen Bett
- Wie weiterschlafen? (Teil 2)
- Wie weiterschlafen? (Teil 1)
- Babyschlaf Erkältung
- Schlaf unserer Tochter 13 Monate
- Nachts offenes Fenster
- Baby fast 8 Monat - plötzlich schlechter Nachtschlaf
- Wann alleine einschlafen?
- Beistellbett sicher gestalten
- Nachtschlaf alle 30 Minuten wach